Rosenheim – Beim „International Tournament of Young Mathematicans“ (ITYM) schaffte es das Team „Germany South“ zum ersten Mal ins Finale und erhielt eine Auszeichnung in Gold. Mit im Team: Janina Gawlik, Zwölftklässlerin am Ignaz-Günther-Gymnasium (IGG).
Bei dem Wettbewerb sollten „teils ungelöste universitäre mathematische Probleme“ gelöst werden. War es wirklich so schlimm?
Uns wurden zehn sehr unterschiedliche Probleme aus unterschiedlichen Gebieten der universitären Mathematik gestellt. Zu jedem Problem mussten wir eine Lösung verfassen und sie mit einem mathematischen Beweis begründen. Einige Probleme waren allerdings tatsächlich so schwer, dass keins der Teams eine Lösung dazu gefunden hat.
Muss man besonders gut in Mathe sein, um an so einem Wettbewerb teilzunehmen?
Das Schulfach Mathe hat nur in gewissem Maße mit universitärer Mathematik zu tun. Wichtiger als Schulnoten in Mathe ist wohl eher ein ausgeprägtes logisches Verständnis. Und Grundinteresse und Spaß an Mathematik sollte vorhanden sein, da man schon sehr viel Zeit in so einen Wettbewerb steckt.
Wie bist du zu dem Wettbewerb gekommen?
Mein ehemaliger Physiklehrer Dr. Grillenbeck und mein Mitschüler Leander Gmeiner, der im vorigen Jahr ebenfalls bei ITYM teilgenommen hat, haben mich auf diesen Wettbewerb aufmerksam gemacht und mich gefragt, ob ich Interesse hätte teilzunehmen.
Und du hast gleich zugesagt?
Ja, ich mochte das schon immer gern: an Problemen knobeln, sie von allen Seiten betrachten, eine kreative und logische Lösung zu finden. Ich bin auch sehr neugierig. Und bin ich einmal in einer Aufgabe drin, lässt sie mich nicht mehr so schnell los, weil ich unbedingt die Lösung finden möchte. Jeder kleine Zwischenerfolg löst ja auch ein tolles Hochgefühl aus, weil man weiß, dass man einen kleinen Schritt näher am Ziel ist.
Der Wettbewerb war „international“. Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Jedes Dokument musste in möglichst gutem Englisch verfasst werden. Auf dem Wettbewerb selbst, bei dem wir unsere Lösungen vor den anderen Teams und der Jury vorgestellt und verteidigt haben, wurde ausschließlich auf Englisch kommuniziert. Wegen der Sprachunterschiede war das auch nötig. Es waren ja Teams aus verschiedenen Teilen der Erde dabei, zum Beispiel aus Indien, Frankreich oder Polen. Bei der Eröffnungszeremonie hat übrigens jedes Team sein Land vorgestellt, was sehr interessant und witzig war.
Hast du vor, dich später in Studium und Beruf, ebenfalls mit Mathe zu befassen?
Nachdem mich die Aufgaben beim Wettbewerb wirklich gefesselt haben, beschäftige ich mich jetzt mehr mit Mathematik. Vielleicht werde ich es auch studieren. Aber selbst wenn es kein Mathe-Studium werden sollte, habe ich definitiv vor, mich weiterhin mit dieser Wissenschaft zu befassen.