Rosenheim – In die Diskussion um neue Bauprojekte in Rosenheim, die sich nach Ansicht von Kritikern nicht in die Umgebung einfügen, melden sich die Rosenheimer Fraktionen der CSU und der Freien Wähler/UP zu Wort. Die CSU fordert in einer Pressemitteilung, auch bei besonders hohen Neubauten, Finanzmittel abzuschöpfen, die in „städtisches Wohneigentum mit verträglichen Mieten investiert werden können.“ Derzeit weist die Stadt nach dem Rosenheimer Modell nur dann Bauland aus, wenn sie bei Flächen ab 10000 Quadratmetern bis zu 35 Prozent des Areals kaufen kann. Mit Blick auf ein Bauvorhaben des Bochumer Immobilienkonzerns Vonovia sagt der Rosenheimer CSU-Fraktionschef Herbert Borrmann: „Die Flächen für die Kufsteiner Straße sind absolut notwendig, um die Verkehrssituation an diesem neuralgischen Knotenpunkt zu verbessern.“ An der Gießereistraße plant das Unternehmen den Bau von 77 neuen Wohnungen, will die Bestandsgebäude hierfür jedoch abreißen (wir berichteten). Derweil fordern die Freien Wähler/UP in einem Antrag an Oberbürgermeister Andreas März, sämtliche geplanten Bauprojekte in Rosenheim in einer Gesamtschau zu visualisieren. „In der Stadt Rosenheim befinden sich aktuell einige Bauprojekte von privaten Investoren in Vorbereitung, die die Stadt maßgeblich prägen werden“, begründet die Fraktion ihren Antrag. Zwar befürworteten die Freien Wähler/UP diese Entwicklung im Blick auf die Nachverdichtung im Innenstadtbereich, verweisen jedoch auf die laufende Diskussion, die mit diesen Vorhaben verbunden ist. „Die Meinungen gehen dabei stark auseinander. Meist stehen quartiersbezogene Gestaltungs- und Nutzungsfragen im Vordergrund“, schreibt die Fraktion in ihrem Antrag. Der Stadtrat trage in diesem
Prozess eine besondere Verantwortung. „Ein qualifizierter Meinungsbildungsprozess kann unseres Erachtens nur unter Betrachtung der Maßnahmen im Gesamtkontext stattfinden“, finden die Freien Wähler. Jens Kirschner