Rosenheim –Einer der Höhepunkte der Siegfried-und-Roy-Retrospektive im August und September waren die magischen Stadtführungen von Stefanie Cuta. Durch das Rosenheim Siegfried Fischbachers zu wandern und dabei selbst „verzaubert“ zu werden, hat die Teilnehmer der drei Veranstaltungen begeistert. Grund genug für Stefanie Cuta, ihre Führung jetzt zum ersten Advent noch einmal anzubieten. Das besondere daran: Der Erlös daraus wird komplett dem Rosenheimer Tierheim gespendet.
Rücklagen sind durch
Neubau aufgebraucht
Dass die Einnahmen gerade dem Tierheim zugutekommen sollen, war für Stefanie Cuta keine große Frage. Schließlich waren die Shows von Siegfried und Roy ohne Tiere nicht vorstellbar. Und das Rosenheimer Tierheim kann gerade jetzt Geld gut brauchen: Alle Rücklagen, die man hatte, sind für den Neubau draufgegangen. Der war aber bitter nötig.
Die alte Bausubstanz war in einem Zustand gewesen, den man am besten als „barackenhaft“ beschreibt. Dass man bei Besuchen dennoch keinen Moment das Gefühl bekam, die Tiere dort bemitleiden zu müssen, lag allein an der Professionalität, vor allem aber an der Liebe und Zuneigung, mit denen sie von den Mitarbeitern betreut wurden. Diese Mitarbeiter hingegen waren für die Bereitschaft, unter solchen Bedingungen arbeiten zu wollen, nur zu bewundern.
Das ist glücklicherweise Geschichte, der neue Bau steht und wie tiergerecht hier jetzt alles ist, davon hat sich Stefanie Cuta bei einem Vorab-Besuch überzeugen können. Sie selbst kannte das Tierheim noch in seinem alten Zustand, hat als junge Studentin hier selbst ehrenamtlich Hunde ausgeführt. „Unser eigener Hund war gestorben“, erzählt sie. „Er hatte mich durch meine ganze Jugend begleitet und ich war unendlich traurig. Einen anderen Hund zu haben war jedoch schwierig. Ich studierte ja in München, war nur an den Wochenenden daheim, die Hauptarbeit mit ihm hätte deshalb meine Mutter gehabt und die wollte nicht so recht.“ Also sei sie auf die Idee gekommen, hier im Tierheim zu helfen und Hunde auszuführen. „Diese ehrenamtlichen Helfer sind für uns unheimlich wertvoll“, sagt Andrea Thomas, die Vorsitzende des Tierschutzvereins, „denn damit es den Hunden gut geht, ist es einfach wichtig, dass sie möglichst jeden Tag rauskommen“.
Zum Zaubern kam Cuta übrigens ebenfalls schon als Studentin. „Ich sah einmal einen Fernsehbeitrag über einen Magier, der keine große Bühne brauchte, sondern mitten unter seinem Publikum zauberte, mit Alltagsgegenständen“, erzählt sie. „Dass Zaubern auch ohne viel Drumherum möglich ist, ganz nah an den Zuschauern, hat mich unheimlich fasziniert, und ich hab nachgefragt, wo und wie man Zauberei lernen könnte“. Sie stieß dabei auf den Magischen Zirkel, also sozusagen die Zaubererzunft, und sei dort, wie sie sagt, herzlich empfangen worden: „Als junge Frau war ich unter all den gesetzten Herren eine Ausnahme und die haben mich gern unter ihre Fittiche genommen und in jeder Beziehung unterstützt.“
Magische Stadtführungen, die Stefanie Cuta in Bad Aibling als festen Bestandteil des dortigen Stadtführungsprogramms anbietet, sind dabei vielleicht sogar noch ein bisschen herausfordernder als Vorstellungen bei einer Veranstaltung im geschlossenen Raum. „Bei einer Führung sind ja zunächst die Orte vorgegeben, die man besuchen möchte, weil es dort etwas zu erzählen gibt“, erklärt sie. „Dazu sucht man dann Zaubereien, die inhaltlich so dazu passen, dass sie sich bei der Führung für die Zuschauer quasi von selbst ergeben. Und achtet bei der Auswahl darauf, dass sie nicht viel Requisiten benötigen, denn die muss man ja alle mittragen“.
Minimaler Aufwand,
maximale Verblüffung
Bei ihrer magischen Stadtführung im Herbst war das Stefanie Cuta perfekt gelungen – zumindest, wenn man die Begeisterung der Teilnehmer als Maßstab nimmt: Mit minimalem äußerem Aufwand gelang es der Magierin, ihr Publikum völlig zu verblüffen. Man stand ja dicht um Cuta herum und konnte bei ihrer Vorführungen dennoch nicht ergründen, wie es ihr zum Beispiel gelang, Karten verschwinden zu lassen oder aus dem Nichts Gegenstände zutage zu fördern. So nah am Publikum ist das die wirklich hohe Kunst der Magie – oder eben einfach Zauberei.