Nachruf

von Redaktion

Rosenheim – Im kommenden Oktober hätte Franz Karlberger seinen 100. Geburtstag gefeiert. Jetzt ist der in Mähren geborene und seit 1951 im Rosenheimer Ortsteil Heilig Blut lebende Industriemeister allerdings im Altenheim St. Florian in Brannenburg im Alter von 99 Jahren gestorben.

Seine Frau Rosa, vier Kinder, acht Enkel und acht Urenkel, Verwandte und Freunde gaben ihm im Aisinger Friedhof das letzte Geleit. Pfarrvikar Mathias Klein-Heßling formulierte berührend die Lebensgeschichte des Verstorbenen.

Nach abgeschlossener Lehre als Hufschmied absolvierte Karlberger den Reichsarbeitsdienst und brachte seine Kenntnisse in den Flugzeugwerken in der Wiener Neustadt und Klagenfurt ein. So war er als Soldat bei den Fliegern in Frankreich sowie Dänemark eingesetzt und wurde 1943 zum Fallschirmjäger ausgebildet. Bei einem Einsatz in Italien wurde er lebensgefährlich verwundet, musste aber nach Genesung weiteren Militäreinsätzen folgen und kam in russische und amerikanische Gefangenschaft.

Nach spektakulärer Flucht verschlug es ihn nach Mauerkirchen bei Bad Endorf. Schnell fand er eine Anstellung als Schmied und lernte dort seine Frau kennen. Sie heirateten 1949 und zogen 1951 nach Rosenheim. 27 Jahre arbeitete er in der Maschinenfabrik Beilhack und ging 1982 in den Ruhestand. Er war Mitglied der Feuerwehr Mauerkirchen und brachte sich in den CSU-Ortsverband Aising ein.

Als ehrenamtlicher Wegereferent in der Alpenvereinssektion Rosenheim hatte er sich einen Ruf erworben. Überwiegend im Arbeitsgebiet Hochries tätig, kümmerte er sich um die verschiedenen Anstiege auf den Rosenheimer Hausberg. Bis heute zeugt der steinbewährte Weg von der Spatenau über die Seitenalmen hinauf zur Hochrieshütte von seiner Arbeit.

Am Grab fanden die Vorsitzenden der Feuerwehr Mauerkirchen, der CSU-Aising und der Rosenheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins Worte des Dankes für die unzähligen ehrenamtlichen Leistungen.fxk

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