Rosenheim – In der Pfarrkirche Heilige Familie in der Kastenau startet am Sonntag, 6. März, wieder die Gottesdienstreihe „Mein Wort zum Sonntag“. An sechs Sonntagen sprechen Menschen über ihren persönlichen Glauben. Den Auftakt macht Oberbürgermeister Andreas März.
Über 50 Redner haben bereits teilgenommen
Wenn Hannelore Maurer eine Bibelstelle auswählen müsste, um über ihren persönlichen Glauben zu sprechen, würde sie sich für die Geschichte von der Frau am Jakobsbrunnen aus dem Johannes-Evangelium entscheiden. „Die Stelle hat viel mit meiner eigenen Lebensgeschichte zu tun und begleitet mich schon seit vielen Jahren“, sagt die Seelsorgerin und Gemeindereferentin der Stadtteilpfarrei. Deshalb hänge auch ein Bild von der Frau in ihrer Wohnung.
Vor rund zehn Jahren hat Hannelore Maurer die Gottesdienstreihe „Mein Wort zum Sonntag“ ins Leben gerufen. „Jeder hat seine persönliche Glaubensgeschichte“, sagt sie. Sie erzählt aus den vergangenen Jahren, erinnert sich an die Beiträge von Bezirksrat Günther Wunsam, Kabarettist Peter Kirmair, Richterin Andrea Titz und Alt-Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer. „Mittlerweile haben über 50 Redner an der Reihe teilgenommen“, sagt die Seelsorgerin.
Für sie keine Selbstverständlichkeit. Denn bei den Beiträgen gehe es fast immer um das persönliche Leben. Aus diesem Grund werden die Beiträge auch nicht von hauptberuflichen Seelsorgern gestaltet, sondern von Bürgern mit ganz unterschiedlichen Berufen und Geschichten. Einige Redner erzählen von ihren Tiefpunkten, andere von einem einschneidenden Erlebnis. „Man gibt immer ein Stück von sich preis“, sagt Maurer. Das schrecke viele im ersten Moment ab. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass fast alle Redner die Reihe im Nachhinein als eine große Bereicherung empfunden hätten.
„Es wird zunehmend schwieriger, Redner zu finden“, sagt Maurer. Umso größer sei die Freude über die sechs Teilnehmer, die zugesagt haben. Darunter sind – neben Oberbürgermeister Andreas März – auch Dr. Gergely Rozsa (Vertreter St. Nikolaus), Gisela Zeilhofer (Vertreterin St. Hedwig), Bernd Vierthaler (Vertreter der Ökumene), Monika Peter (Jugend) und Armin Klieber (Vertreter der Heiligen Familie). „Bei der Aktion mache ich mit, weil gerade in dieser Zeit Geduld, Verständnis und Nachsicht ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe und des Toleranzangebots von elementarer Bedeutung für den Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft sind“, sagt Oberbürgermeister März. Er macht am 6. März um 19 Uhr den Auftakt. Alle Redner werden von einem Vertreter des Seelsorgeteams begleitet. „Die Redner sind nicht alleine. Wir beraten und schauen – wenn gewünscht – über die Rede“, sagt Maurer. Sie wird zum Auftakt der Veranstaltung mit dem Oberbürgermeister vorn in der Kirche stehen – gemeinsam mit der Band „goldschmied und bäcker“. Denn auch die musikalische Gestaltung liegt Hannelore Maurer am Herzen. „Alle machen das ehrenamtlich“, sagt die Seelsorgerin.
Bis jetzt keine Beschränkungen
Die Band „Red Cars“ wird den Beitrag von Monika Peter umrahmen, der Organist Konrad Heimbeck die Rede von Dr. Gergely Rozsa. Rozsa arbeitet bei der Bundeswehr und ist in St. Nikolaus als Kommunionhelfer, Lektor, Wortgottesdienstleiter, Oberministrant und Pfarrgemeinderat ehrenamtlich aktiv. „Bei der Gottesdienstreihe mache ich mit, weil mich der Ruf Gottes erst als junger Erwachsener zum Glauben geführt hat“, sagt er. „Die Auseinandersetzung mit dem Glauben gehört zu meiner Familie“, ergänzt Armin Klieber, der Vertreter der Pfarrei Heilige Familie.
Alle Vorträge finden in der Kirche Heilige Familie in der Kastenau, Kastenauer Straße 32, in Rosenheim statt.