Ein sicherer Hafen werden

von Redaktion

Ukraine-Kundgebungen in Rosenheim – Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge

Rosenheim – Mehrere Kundgebungen fanden am Wochenende in Rosenheim statt, um sich mit der von Russland angegriffenen Ukraine zu solidarisieren. Während sich am Freitag rund 50 Menschen auf dem Ludwigsplatz trafen, um ihre Solidarität mit dem kriegserschütterten Land zu zeigen, waren es am Sonntagnachmittag auf dem Max-Josefs-Platz gut 1000 Teilnehmer. Zu hören war dort auch: Rosenheim macht sich bereit, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen.

März nicht
unter den Rednern

Aufgerufen zur jüngsten Kundgebung am Sonntag hatte der Deutsche Gewerkschaftsbund. Dort meldeten sich auch Vertreter der Rosenheimer Politik zu Wort. Auffällig an dieser Stelle: Bürgermeister Andreas März (CSU) war nicht unter den Rednern. Stattdessen eröffnete sein Vertreter, Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann (CSU), den Reigen der Redebeiträge. „Es war für unsere Generation wohl eine Selbstverständlichkeit, dass wir in Europa Frieden, Freiheit und Demokratie haben“, mahnte Artmann, diese Werte nicht als schlichtweg gegeben hinzunehmen. Hoffnung für ihn: Auch in Russland gebe es derzeit mutige Menschen, die sich trotz Repressalien öffentlich der Kriegstreiberei ihres Präsidenten entgegenstellten. „Es geht nicht gegen Russland, aber es geht gegen Präsident Putin, der ganz Europa in eine Krise führt“, sagte Artmann. Dabei signalisierte er die Bereitschaft der Stadt Rosenheim, Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. „Wir werden gemeinsam versuchen, die Menschen, die zu uns kommen, bestmöglich aufzunehmen.“

Freundliches
Gesicht zeigen

Die Fraktionschefin der Grünen im Rosenheimer Stadtrat, Sonja Gintenreiter, erinnerte an jene, die sich derzeit zu Hunderttausenden auf den Weg nach Westen machten, um vor dem Krieg in ihrer Heimat zu fliehen: Frauen, Männer, Kinder – Familien. „Wir können ein sicherer Hafen für Schutzsuchende sein“, betonte sie, dass auch die Stadt Rosenheim ihren Teil dazu beitragen könne, die Situation für die betroffenen Ukrainer zu mildern. „2015 hat Deutschland eine Zäsur gesetzt und der Welt sein freundliches Gesicht gezeigt“, erinnerte SPD-Fraktionschef Abuzar Erdogan an die Willkommenskultur in Deutschland während der damaligen Flüchtlingsbewegungen.

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