Zum Bericht „Fernbleiben von OB März wirft Fragen auf“, erschienen im Lokalteil:
Ich war jüngst auf der Friedenskundgebung auf dem Max-Josefs-Platz, über die in der Ausgabe Ihrer Zeitung berichtet wird. Glücklicherweise schreiben Sie nur über die von der Mehrheit der Rednerinnen und Redner angesprochene und – hoffentlich – wirklich bei allen Kundgebungsbeteiligten auf Zustimmung stoßenden Punkte.
Traurig stimmt mich allerdings, dass der Linken-Bundestagsabgeordnete Ates Gürpinar, der ebenfalls als Redner auftrat, versucht hat, angebliche NATO-Erweiterungsbestrebungen in ein ähnliches Licht wie den Putinschen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu rücken. Auch seine Forderung, sich im Angesicht dieser Aggression keinesfalls militärisch besser aufzustellen, sondern weiter abzurüsten und sich rein auf Diplomatie zu verlassen, hat mich erstaunt.
Ich habe kein Verständnis dafür, wie man auf solch einer Solidaritäts- und Friedenskundgebung den Großteil seiner Redezeit dafür aufwenden kann, mindestens polarisierende, wenn nicht sogar propagandistische und in der Gesamtbevölkerung wohl kaum mehrheitsfähige Thesen aufzustellen.
Nicht viel besser hat es ein Gewerkschaftsvertreter, dessen Namen ich nicht mitbekommen habe, gemacht, der vom „Vasallentum“ gegenüber den USA sprach. Solch radikale Thesen stoßen Teilnehmer vor den Kopf und sorgen sicher nicht für größere Bereitschaft, beim nächsten Mal wieder mitzumachen! Außerdem hat es mit der Verurteilung des Krieges und der Solidarität mit der Ukraine rein gar nichts zu tun.
Peter Allgajer
Rosenheim