Rosenheim – Eine Münchner Tram mit Rosenheim-Werbung, Lizenzverhandlungen mit den „Rosenheim-Cops“ und diverse Kampagnen: Das Stadtmarketing kümmert sich um die Vermarktung und Imagebildung der Stadt. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus hat die Leiterin jetzt einen Einblick in ihre Arbeit gegeben.
Neue Dachmarke
und Sonderfonds
Judith Gebhart de Ginsberg hat an diesem Abend viel Lob bekommen. Für ihre Arbeit, aber auch für die Ideen, die die Leiterin des Stadtmarketings seit ihrem Einstieg im Jahr 2019 mitgebracht hat. Da wäre beispielsweise die Vermarktung der Kulturveranstaltungsreihe „Sommer in Rosenheim“, die die Stadt coronabedingt bereits zum zweiten Mal organisiert hat – als Ersatz für die zahlreichen ausgefallenen Kulturveranstaltungen. Ziel vom „Sommer in Rosenheim“ ist laut Verwaltung nicht nur die Wiederbelebung der Innenstadt nach dem Lockdown, sondern auch die Förderung der Kulturschaffenden. Weil die Veranstaltungsreihe sowohl von der Bevölkerung, als auch dem Einzelhandel positiv aufgenommen wurde, sei angedacht, den „Sommer in Rosenheim“ als Dachmarke zu etablieren.
Zudem hat sich Gebhart de Ginsberg dafür starkgemacht, dass die Bewerbung für den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ vorangetrieben wird. Wie berichtet, stellt das bayerische Bauministerium einen Sonderfonds in Höhe von 100 Millionen Euro bereit, um Innenstädte nach der Pandemie wieder mit Leben zu füllen. Jede Gemeinde Bayerns über 2000 Einwohner konnte Anträge stellen und sich bestimmte Projekte mit 80 Prozent bezuschussen lassen. Rosenheim erhält aus diesem Topf 1,25 Millionen Euro. Mit der Fortschreibung des Einzelhandelsentwicklungskonzeptes und dem Standortgutachten zur Touristinfo fallen gleich zwei Projekte des Stadtmarketings beziehungsweise der Wirtschaftsförderung unter die Förderung.
Involviert ist das Stadtmarketing auch bei der Passantenfrequenzmessung. So hat die Stadt, in Kooperation mit der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, bereits im Dezember 2019 damit begonnen, messen zu lassen, wo und wie viele Passanten sich in der Innenstadt aufhalten und wohin sie sich bewegen. Die Daten werden in der Prinzregentenstraße, auf dem Max-Josefs-Platz, in der Kufsteiner Straße und der Bahnhofstraße gemessen. Neu ist laut Judith Gebhart de Ginsberg der Messpunkt in der Münchener Straße. Mithilfe dieses Messsystems hat man – wie Wirtschaftsdezernent Thomas Bugl in der Vergangenheit mitteilte – feststellen können, dass im Januar 2022 rund 800000 Passanten die Innenstadt besucht haben. Das war zweieinhalbmal so viel wie im Vorjahresmonat, in dem die Innenstadt im Lockdown versunken war.
Neben der Aktualisierung der städtischen Bilderbank und Kampagnen wie „wieder offen“ oder der Werbekampagne mit städtischen Persönlichkeiten zur Corona-Impfung habe man zudem mit dem ZDF über die bestehenden Lizenzen zur Vermarktung der „Rosenheim-Cops“ verhandelt. „Sie waren sehr zäh. Das ZDF lässt nur wenig Spielraum, aber ein paar Sachen haben wir erreicht“, sagte Judith Gebhart de Ginsberg während der Sitzung. Welche genau das sind, verrät sie nicht.
Studie bei der TH
in Auftrag gegeben
Dafür berichtet sie davon, dass das Stadtmarketing Anfang 2021 bei der TH Rosenheim eine Marketingstudie in Auftrag gegeben habe, wie der Werbeeffekt der „Rosenheim-Cops“ bei wöchentlich rund vier Millionen Zuschauern noch besser genutzt und im Stadttourismus etabliert werden könne. Die daraus erarbeiteten Werbemöglichkeiten seien die Grundlage für die Verhandlungen mit dem ZDF gewesen.
Damit die Marke Rosenheim auch außerhalb der Stadt bekannt ist, wird auch weiterhin auf einer Münchner Trambahn für die Stadt Rosenheim geworben. Insgesamt liegen die Kosten des Stadtmarketings für die Projekte des vergangenen Jahres bei 71133 Euro.