Zum Bericht „Über die Zukunft der Innstraße“, erschienen im Lokalteil:
Vier Unternehmer wollen die Innstraße laut OVB-Artikel attraktiver gestalten. Wörter wie „Micro-Appartements“, „junge Wohnform“ und „Hostel“ werden verwendet, Euphemismen, um beengte Wohnverhältnisse, fehlende Privatsphäre und eine hohe Fluktuation schönzureden. Ein riesiger, siebenstöckiger Klotz, der die umliegenden Gebäude in der Innstraße um ein Vielfaches überragt, ist sicher ein Blickfang, ob er das Einfallstor nach Rosenheim aber attraktiver gestaltet, darf angezweifelt werden. Auch von „Carsharing“ ist die Rede, da keine Stellplätze in ausreichender Menge bereitgestellt werden können.
Der Verzicht auf ein eigenes Auto setzt aber ein dicht getaktetes Netz des ÖPNV und die Nähe zum Bahnhof voraus. Beides ist in der Innstraße nicht gegeben, und da sich der Verkehr zu Stoßzeiten jetzt schon staut, würden die vielen zusätzlichen privaten Pkw die Lage noch verschlimmern, ganz zu schweigen von den fehlenden Stellplätzen. Während der Gartenschau wurde betont, wie sehr die Stadt Rosenheim von den Flüssen Inn und Mangfall geprägt wird. Nun haben wir die historische Chance, den Abschnitt zwischen Inn und Mangfall neu zu gestalten. Für wen werden sich die Verantwortlichen entscheiden? Werden sie den Bürgern ein lebens- und liebenswertes Rosenheim erhalten oder es einigen wenigen Investoren und einem Aalener Konzern ermöglichen, sich die Taschen zu füllen?
Franziska Paukner
Rosenheim