Rosenheim – Gewusel unter einem Strauch nahe der Mangfall. So lautete die Meldung, die am Montagmorgen beim Tierschutzverein Rosenheim einging. Eine Spaziergängerin hatte die Meerschweinchen entdeckt und unmittelbar die Tierschützer verständigt.
Diese konnten die Tiere dann einfangen und in ein Tierheim bringen. Es handelte sich hierbei um zwei erwachsene Meerschweinchen sowie fünf Jungtiere. Da sie aber allesamt in einem gesundheitlich eher schlechten Zustand waren, mussten sie außerdem in tierärztliche Behandlung. Ein Jungtier wies zudem Bissverletzungen auf.
Bereits Mitte März waren an derselben Stelle Tiere gefunden worden. Auch damals hatten die Tiere Bissverletzungen. Möglicherweise handelt es sich um dieselben Täter.
„Alles deutet auf Unwissen bei den Haltern hin“, sagt Andrea Thomas, Vorsitzende des Tierschutzvereins Rosenheim. Dies sei ein Problem, das häufig auftritt, berichtet sie: „Oft werden die Tiere einfach gekauft, weil die Kinder das so wollen.“ Dabei werde sich meist unzureichend informiert, vor allem was Themen wie Kastration betrifft. So kann es passieren, dass die Tiere sich unkontrolliert vermehren oder gegenseitig aufeinander losgehen. Was dazu führt, dass Leute überfordert sind und deshalb versuchen die Tiere loszuwerden.
Um derartige Probleme zu vermeiden, rät Thomas deshalb, sich vor allem bei der Haltung von Meerschweinchen im Vorfeld genau zu informieren und dies nicht zu unterschätzen.
Wenn man dann doch mit den Tieren überfordert ist, sollte man unbedingt Kontakt mit einem Tierheim aufnehmen, so Thomas. „Auf keinen Fall darf man die Tiere aussetzen, in dem Glauben, dass sie alleine zurechtkommen“, sagt sie.
Die Tierheime haben in der Regel immer Kapazitäten. Auch wenn während der Pandemie befürchtet wurde, dass viele Menschen sich in der neu gewonnenen Freizeit Tiere kaufen und diese dann kurze Zeit später wieder zurückgeben. Dies sei laut Thomas aber nicht eingetreten. „Wir hatten uns zu Beginn auch schon auf mehr Rückgabe von Tieren eingestellt, allerdings blieb ein großer Anstieg aus“, erklärt sie.
So kann man sich im Notfall auf jeden Fall an ein Tierheim wenden. Besser wäre es natürlich, wenn eine Situation wie diese erst gar nicht entsteht. jh