Rosenheim – Ostern sollte eigentlich eine Zeit der Ruhe sein. An Ruhe ist aber für viele Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, derzeit nicht zu denken. Zu präsent sind die Bilder der Zerstörung aus ihrer Heimat.
Um ihnen dennoch ein möglichst schönes Osterfest zu bereiten, hat sich die Initiative „RISE“ (Respect, Integrity, Security, Empathy) des Sebastian-Finsterwalder-Gymnasiums (SFG) in Rosenheim entschieden, eine Ostereiersuche für die Geflüchteten zu organisieren. Stattfinden soll diese am Ostermontag, 18. April, um 14 Uhr, je nach Witterung entweder im Mangfallpark oder in der Mensa des Gymnasiums.
Initiative vonseiten der Schüler
Organisiert wird die Aktion von insgesamt 15 Schülern, die sich trotz der Osterferien entschieden haben, ihre Freizeit zu opfern, um diese Aktion auf die Beine zu stellen. Für die ukrainischen Kinder soll ein Süßigkeiten-Suchen angeboten werden, die Eltern werden mit Kaffee und Kuchen versorgt. So möchte man den Menschen auch in dieser schwierigen Zeit ein Stück Normalität an Ostern geben und ihnen ein wenig Freude und Ablenkung schenken.
Hari Pottayil, Schüler des SFG und Teil von „RISE“, ist einer der Initiatoren der Osteraktion. Er sagt, dass es den Schülern wichtig gewesen sei, auch mal direkt mit den Menschen aus der Luitpoldhalle in Kontakt zu treten. „An Ostern einen Nachmittag gemeinsam zu verbringen und dabei den Kindern ein schönes Osterfest zu bescheren, bietet sich da natürlich an“, so Pottayil. Als Sponsor unterstützt der „Lions Club“ in Rosenheim die Veranstaltung. Von hier werden vor allem Süßigkeiten, wie Schokoladen-Osterhasen, gestellt.
Die Initiative „RISE“ wurde bereits zu Beginn des Krieges in der Ukraine ins Leben gerufen, mit dem Ziel, gemeinsam den Menschen in Not, sowohl hier, als auch in der Ukraine zu helfen. Von spontanen, kurzfristigen Aktionen bis hin zu längerfristigem Engagement für die Menschen ist alles dabei. „Die Initiative ist quasi über Nacht entstanden“, erzählt Pottayil. Zu Beginn seien es nur fünf Schüler gewesen, mittlerweile sind es knapp 30. „Wir wachsen nach wie vor stetig“, sagt der 17-Jährige.
Die Osteraktion ist bei Weitem nicht die erste Veranstaltung, die von der Initiative ausgeht. Zuvor haben die Schüler bereits Hilfspakete an den Stadtjugendring sowie an die „Athletes for Ukraine“ abgegeben. Mit diesen konnte den Menschen in der Ukraine geholfen werden. Außerdem wurde am SFG ein Kuchenverkauf veranstaltet. Der Erlös ging an die Rosenheimer Tafel sowie an einen Stephanskirchener Hilfstransport in die Ukraine.
An der Initiative beteiligt ist auch Lehrer Martin Franke. Er unterstützt die Schüler bei Organisation und Planung. Vor allem bildet er oft die Brücke zur Schulleitung. Er lobt das Engagement seiner Schüler. „Man merkt, dass dieser Krieg die Kinder sehr beschäftigt und sie sich deshalb viele Gedanken machen, wie man den Menschen in Not, vor allem den Kindern, helfen kann“, so Franke. An der Osteraktion gefällt ihm besonders, dass hier für die Ukrainer die Möglichkeit bestehe, sowohl untereinander, als auch mit Deutschen ins Gespräch zu kommen.
Mehr Mobilität
für Geflüchtete
Weitere Aktionen sind bereits in Planung. So sollen für die Geflüchteten in der Luitpoldhalle Fahrräder gekauft werden, um ihnen etwas mehr Mobilität zu ermöglichen. Hier soll es dann auch gemeinsame Fahrradtouren geben. Außerdem soll nach den Osterferien ein Grillabend mit den Menschen aus der Luitpoldhalle stattfinden.
Eine weitere Idee der „RISE“-Initiative ist es, Patenschaften zwischen ukrainischen und deutschen Familien zu schaffen. „So könnten die Ukrainer noch besser mit den Leuten hier in Rosenheim in Kontakt kommen“, erklärt Pottayil. Dies sei wichtig, da angesichts des Krieges noch gar nicht abzusehen sei, wie lange die Menschen in Deutschland bleiben müssen.