Zu „Die teuerste Biotonne der Welt“, erschienen im Lokalteil:
Es gibt keinen ungünstigeren Zeitpunkt so einen Unsinn zu entscheiden wie derzeit. Ich kenne viele Städte und deren Entsorgungssysteme. Jedes Mal stellte ich dann mit Freuden fest, dass Rosenheim ein perfektes Entsorgungssystem hat. Überall stehen Wertstoffinseln und werden sehr gut angenommen. Die derzeitigen Behälter für Bio-Abfälle an den Wertstoffinseln sind aus Blech. Sollten diese einmal kaputtgehen: Blech kann man wesentlich besser recyceln als Kunststoff. Hinzu kommt, dass neue Fahrzeuge angeschafft werden müssen, hier entsteht zusätzlicher Verkehr. Geeignetes Personal wird schwer zu finden sein. Die Verwaltungskosten steigen. Diese Kosten kann man sich sparen. Diese Entscheidung hat überhaupt nichts mit Umweltfreundlichkeit zu tun.
Pflastert ruhig die Stadt mit neuem Plastikmüll voll, bringt viel zusätzlichen Verkehr auf die Straßen, erhöht die Verwaltungskosten der Stadt. In der aktuellen Situation, in der wir eine Preissteigerung von sieben Prozent haben, wollt ihr die Bürger mit zusätzlichen Kosten von 390 Euro belasten? Auch ohne die aktuelle Situation wäre die zusätzliche finanzielle Belastung der Bürger nicht zumutbar. Ich möchte die Verantwortlichen herzlich bitten – überdenkt eure Entscheidung. Fehlentscheidungen kann man zurücknehmen – ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Die Bürger der Stadt Rosenheim würden euch dies danken.
Helmar Conrades
Rosenheim