Rosenheim – Laute Musik, Alkohol und Autos, die im Halteverbot stehen: An den vergangenen beiden Wochenenden haben Polizei und Ordnungsamt am Happingerausee verstärkt kontrolliert. Warum die Verantwortlichen trotz der über 100 Verstöße ein positives Fazit ziehen.
Verwarnungen
und Belehrungen
Hinter Robert Maurer liegt ein anstrengendes Wochenende. Erst hat der Polizeihauptkommissar mehrere Stunden bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen verbracht, anschließend kontrollierte er gemeinsam mit einen Kollegen die Situation am Happingerausee und Simssee. „Vor zwei Wochen mussten wir rund 100 Autofahrer verwarnen“, sagt Maurer. Er erzählt von zugeparkten Rettungswegen, Autos, die mitten im Halteverbot oder auf Behindertenparkplätzen stehen. „Das war zum Teil schon dreist“, sagt er. Einige Autofahrer hätten ein Bußgeld bekommen, andere eine Verwarnung samt Belehrung. Durchaus mit Erfolg, wie Polizeihauptkommissar eine Woche später feststellen musste. Denn statt der 100 Verstöße gab es am vergangenen Wochenende gerade einmal 15 – trotz des guten Wetters.
Froh über diese Entwicklung ist auch Martina Wildenburg vom Rosenheimer Ordnungsamt. „Wir wollen dafür sorgen, dass der Happingerausee wieder zu einem Naherholungsgebiet wird, in dem parkende Autos keine Verkehrshindernisse sind“, sagt sie. Um das zu gewährleisten, seien neben der Polizei auch die Sicherheitswacht und die Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung immer wieder vor Ort, um sicherzustellen, dass die städtischen Regeln eingehalten und die Zufahrtswege für die Rettungsfahrzeuge freigehalten werden. Dass das nicht immer funktioniert, zeigen Vorfälle des vergangenen Jahres. Wildenburg spricht von lauten Partys, viel Alkohol, Scherben auf dem Spielplatz und Jugendlichen „außer Rand und Band“. Erlaubt sei davon nichts gewesen. Dass bestätigt auch ein Blick auf die Satzung der Stadt, die am Happingerausee aushängt. So herrscht im gesamten Bereich ein Alkoholverbot. Musik und Übernachtungen sind nicht gestattet. Hunde müssen angeleint werden. „Die meisten Leute reagieren verständnisvoll, wenn man sie auf die Regeln hinweist“, sagt Wildenburg.
In den vergangenen Wochen hätten die Kontrollen vor allem am Wochenende stattgefunden. Häufig wird aber auch unter der Woche überprüft, ob sich die Besucher an die Regeln halten. „Wir wollen zeigen, dass wir uns der Sache annehmen“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer.
Behörden wollen
Zeichen setzen
Auch in den kommenden Wochen sind weitere Kontrollen geplant. Dann soll unter anderem überprüft werden, ob sich die Besucher an die vor einem Jahr eingeführten Parkgebühren halten. Wie berichtet, hatten sich die Rosenheimer Stadträte dafür ausgesprochen, für das Parken an den ausgewiesenen Parkplätzen am Happinger- ausee sowie an der Innau- und Moosbachstraße zwei Euro von den Autofahrern zu verlangen. Anna Heise