Rosenheim – Stolpersteine wird es in Rosenheim auf öffentlichem Grund nicht geben. Stattdessen setzt der Förderverein des Städtischen Museums auf Stelen oder Tafeln an Hauswänden, um die Erinnerung an die Schrecken des Nationalsozialismus wach zu halten. Auf eigene Kosten will der Förderverein eine Erinnerungstafel an der Fassade des Museums anbringen. Der aktuelle Planungsstand dazu war Thema bei der diesjährigen Jahresversammlung.
Coronabedingte
Ausfälle
Nicht nur diese, auch andere geplante Veranstaltungen und Aktionen blieben coronabedingt auf der Strecke. So beispielsweise die Jubiläumsfeier zum 125-jährigen Bestehen des Museums und des Fördervereins.
Auch die Erinnerungstafel ist keine neue Idee, sondern hat sich coronabedingt verzögert. Museumsleiter Walter Leicht hat bereits vor einigen Jahren einen Text aufgesetzt mit dem Titel „Nie wieder wegschauen!“
„Wir wollen, dass auch an dem Städtischen Museum an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert wird“, betonte Franz Weiland, Vorsitzender des Fördervereins. Aber auch wenn der Verein die Erinnerungstafel selbst finanziert, muss vor der Anbringung der Rosenheimer Stadtrat zustimmen. Dafür werde alles in die Wege geleitet.
Geplant ist außerdem eine Sonderausstellung zum 100. Geburtstag von Elisabeth Bock Anfang des kommenden Jahres. Das jüdische Mädchen wurde in Niedernburg bei Rosenheim geboren und ist eines der Opfer des NS-Terrors. In welcher Form die Ausstellung stattfinden soll, steht noch nicht fest. Für eine große Ausstellung mangelt es an Exponaten, gab der Museumsleiter zu bedenken. Er überlegte, das Schaufenster mit einigen Stücken Elisabeth Block zu widmen.
Derzeit ist im Städtischen Museum die Sonderausstellung „Ro-lympisch ’72“ zu sehen. Sie erinnert noch bis Sonntag, 6. November, an die Olympischen Spiele in München im Jahr 1972 und richtet den Fokus dabei auf Rosenheim.
Der Titel für die nächste Sonderausstellung steht auch schon fest: „Sammelsurium“. Sie ist für Anfang Februar 2023 bis Ende April 2023 geplant und soll den Besuchern die Aufgaben des Städtischen Museums nahebringen.
Für Leicht endet damit seine Ära als Museumsleiter. Er geht im kommenden Jahr in den Ruhestand. Sein Nachfolger steht bereits fest. Dr. Christoph Kast wird die Aufgabe neben seinem Dienst als Leiter des Stadtarchiv Rosenheim und Stadtheimatpfleger übernehmen.
Kontinuität
im Vorstand
An der Spitze des Vereins ändert sich nach den Neuwahlen dagegen nichts. Vorsitzender bleibt Franz Weiland, seine Stellvertreterin Sieglinde Wunsam, Schriftführerin Sieglinde Theiler. Schatzmeisterin Brigitte Schütz übergab ihr Amt an Peter Kirmair. Karin Wunsam