Mit heiterer Gelassenheit durch Krisen

von Redaktion

Sommerempfang als Dankeschön für das Engagement der Rosenheimer

Dr. Max von Holleben, Kaufmännischer Leiter des Romed-Klinikums Rosenheim, und Jens Deerberg-Wittram, Geschäftsführer der Romed-Kliniken (rechts).

Rosenheims Zweiter Bürgermeister Daniel Artmann im Gespräch mit Irmi Bauer.

Rosenheim – Erst spät am Abend fielen ein paar Tröpfchen, aber es waren wirklich nur ein paar Tröpfchen, die die gute Stimmung beim Sommerempfang nicht trüben konnten. Die Stadt hatte auf die Terrasse des Kultur- und Kongresszentrums (Kuko) zum Essen, Trinken und Feiern geladen. Und die Rosenheimer sind gekommen: Rund 500 Menschen aus Politik, Gesellschaft und Vereinen lauschten den Samba-Trommlern der Musikschule Rosenheim, dem Jazz-Trio „Soul Sofa“ und einander in vielen Gesprächen.

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren der traditionelle Neujahrsempfang pandemiebedingt ausfallen musste, gab es heuer ein anderes Format. „Heitere Gelassenheit“ war das Ziel, das Oberbürgermeister Andreas März für den Abend ausgab. Aber auch über den Abend hinaus sollte angesichts der vielen Krisen, die die Welt derzeit erschüttern, Optimismus und nicht Angst die treibende Kraft hinter politischen Entscheidungen und im gesellschaftlichen Diskurs sein, erklärte der Oberbürgermeister mit dem Verweis auf den Philosophen Karl Popper: „Optimismus ist Pflicht.“

Wider der Spaltung
der Gesellschaft

März redete dabei die Krisen, ob Krieg in der Ukraine, Inflation oder die Gasknappheit nicht weg, sondern plädierte dafür, sich ihnen mutig und offen entgegenzustellen. „Angst ist nicht nur ein schlechter Ratgeber. Angst lähmt. Angst macht blind“, erklärte er. Wie sehr Angst eine Gesellschaft spalten könne, habe sich in den letzten Monaten und Wochen an den Kampagnen der Impfgegner und Querdenker gezeigt. „Das Einzige, was eine Rhetorik der Angst bewirkt, ist die Polarisierung unserer Gesellschaft“, hielt März fest.

Gemeinsam
Lösungen finden

Um dieser Spaltung entgegenzuwirken, brauche es den gesellschaftlichen Diskurs, „das öffentliche Ringen um den richtigen Weg“ und eben eine Prise Optimismus. Und nicht zuletzt müsse sich die Politik mehr erklären und damit aufhören, „absolute Wahrheiten zu verkünden“. Rosenheims Politik sei in dieser Hinsicht anders: Alle Stadtratsmitglieder und Fraktionen „packen an, gestalten und ringen in einem sachlich fairen und persönlichen Dialog um Lösungen für die Herausforderungen unserer Stadt.“

Ein Fest für alle
Engagierten

Besonders dankte März allerdings den vielen geladenen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich eben jenen Krisen entgegenstellten, die mit großem Engagement sich um zum Beispiel Geflüchtete aus der Ukraine verdient gemacht haben. Und auch die vielen Vereine, Initiativen und Verbände, die dafür sorgten, dass „eine Stadt wie Rosenheim funktioniert“, vergaß er nicht zu erwähnen. Dass der Sommerempfang keine Veranstaltung für die oberen Zehntausend war, war in der Rede des Oberbürgermeisters deutlich zu hören. Auch Verwaltung und die Repräsentanten von Schulen, Kindergärten und Hochschule hörten dankende Worte.

Eben jene „heitere Gelassenheit“, die März sich gewünscht hatte, war dann auch unter den Gästen zu finden – trotz der langen Schlangen am Buffet, das mit einer Vielzahl an Salaten und Gegrillten aufwartete. Bei kalten Getränken mischten sich dann auch die Geladenen schnell und vertieften sich in Gespräche – oft auch über Parteigrenzen hinweg. Das Jazz-Trio Soul Sofa begleitete den Abend mit entspannten Klängen, die sowohl im Hintergrund schön klangen, aber auch zum konzentrierten Zuhören einluden.

Und weil entgegen der Prognosen eben auch das Wetter mitspielte, waren auch am späten Abend im Salingarten noch frohe Stimmen von der Terrasse des Kultur- und Kongresszentrums zu hören.

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