Kätzchen-Flut überrollt Tierheime

von Redaktion

Hunderte Welpen werden in Ostermünchen und Rosenheim abgegeben – Nicht alle überleben

Kolbermoor/Ostermünchen – Eine Flut an Katzenwelpen überschwemmt gerade wieder die Tierheime im Mangfalltal. „Das Problem wiederholt sich jedes Jahr von Mai bis September“, macht Tilman Rieger, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Mensch und Tier, klar. Meist seien die Kitten in einem schlechten Zustand, müssten im Tierheim oder den Pflegestellen mühevoll aufgezogen werden. Wie viele ihrer Leidensgenossen stammen auch die Katzengeschwister Eros und Feli ursprünglich von einem landwirtschaftlichen Anwesen.

Fundzustand
meist bedrohlich

„Noch sehr jung kamen sie ohne Mutter zu uns und mussten erst einmal ordentlich gepäppelt werden“, beschreibt Josefa Estner vom Tierheim Ostermünchen den Fundzustand der Katzenwelpen. Mittlerweile sind sie zwölf Wochen alt, entwurmt und geimpft. Sie hatten Glück, denn: „Viele schwer erkrankte Kitten überleben trotz aller Fürsorge und medizinischen Betreuung nicht“, macht Kerstin Eckl vom Rosenheimer Tierheim klar. Oft müssten die circa 100 Kitten, die am Gangsteig in Kolbermoor pro Jahr abgegeben werden, sofort in Tierkliniken betreut werden. Die Kosten tragen die Tierschutzvereine.

Besonders dramatisch war der Zustand von Kater Luci. Mit Schnupfen und Parasiten kam der Streuner im Tierheim an. Er brauchte ein Jahr, um sich zu erholen. „Er hatte Glück, hat überlebt und seine Augen behalten“, beschreibt Eckl den Überlebenskampf des Katers, der zweimal operiert werden musste: „Die Gesamtkosten seiner Behandlung lagen bei 8000 Euro“, informiert die Tierheimleiterin. Sie mahnt an: „Wenn die Tiere kastriert, gechippt und registriert wären, könnten wir diese Fundtierflut eindämmen.“ Kommen Katzen in den Tierheimen an, werden sie nicht nur gepäppelt, sondern auch medizinisch betreut – unter anderem entwurmt, geimpft und gechippt.

Die Tierschutzvereine leisten aber auch Aufklärungsarbeit in Sachen Kastration. „Wenn wir Hinweise auf Streuner bekommen, fangen wir sie ein und kümmern uns um die Tiere, aber wir beraten auch Katzenhalter, wenn sie uns um Hilfe bitten“, erklärt Rieger. Bis zu 300 Katzen pro Jahr werden allein vom Ostermünchener Verein zur Kastration gebracht. „Die Kosten liegen zwischen 120 und 130 Euro pro Tier“, so der Vereinsvorsitzende. „Egal ob Freigänger oder Wohnungskatze – es ist das einzige Mittel gegen die alljährliche Flut an Kitten“, betont die Rosenheimer Tierheimleiterin Eckl. Kater Luci braucht zwar noch immer Augentropfen, ist aber wieder so gesund, dass er vermittelt werden kann. Und auch Eros und Feli, das Ostermünchener Geschwisterpaar, sucht eine neue Bleibe. „Es sind ganz bezaubernde Vertreter ihrer Art“, schwärmt Josefa Estner: „Sie sind sehr anhänglich. Mit ihrem Charme und ihrem vorwitzigen Spieltrieb wickeln sie jeden Katzenfreund im Handumdrehen um den Finger.“

Liebevolles
Zuhause gesucht

Doch Eros und Feli sind nur zwei von vielen Katzenwelpen, die sich derzeit in den Tierheimen Ostermünchen und Rosenheim oder auf Pflegeplätzen befinden. Für all diese Schützlinge werden dringend liebevolle Zuhause mit verantwortungsvollen Menschen gesucht.

Wer sich für Eros und Feli interessiert, kann sich unter der Telefonnummer 0163/6954866 melden. Das Tierheim Ostermünchen ist erreichbar unter 08067/ 180301 oder per E-Mail an info@tierheim-ostermuenchen.de oder auf der Homepage www.tierheim-ostermuenchen.de. Die Rosenheimer Fellnasen werden unter 08031/96068 vermittelt. Auf der Homepage www.tierschutzverein-rosenheim.de werden alle Tiere vorgestellt, die am Gangsteig zur Vermittlung stehen.

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