Rosenheim –Fast ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen wächst in einer materiell oder sozial schwierigen Situation auf. Das teilt der Bundesverband „Freie Darstellende Künste“ auf seiner Internetseite mit. Das Programm „tanz + theater machen stark“ unterstützt in diesem Zusammenhang lokale Bündnisse, die sich mit theaterpädagogischen Projekten an benachteiligte Kinder und Jugendliche richten.
In Rosenheim haben Theatermacherin Sylvia Wendlinger und Matthias Rankov vom Verein „Kunst schafft Bildung“ – kurz „KuSchaBi“ – deshalb vor einigen Monaten in Berlin ein Konzept eingereicht und sich für eine Förderung beworben. Ihre Idee: eine Theaterperformance, bei der getanzt, gesprochen, gelacht, sich geärgert und geweint wird. „Im Juli haben wir dann die Zusage bekommen“, erinnert sich Wendlinger.
Innerhalb kürzester Zeit musste somit ein Stück auf die Beine gestellt werden. Über eine Ausschreibung wurde nach Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren gesucht, die Lust haben, Theater zu machen. Zudem konnten mit Michi Gross und Kamil Mrozowski zwei professionelle Tänzer gewonnen werden, die die 14 Kinder tatkräftig unterstützten – unter anderem bei der Recherchearbeit. „Wir haben Interviews gemacht, Choreografien entwickelt und in einer Schreibwerkstatt zusammengetragen, was uns mit Rosenheim verbindet“, sagt Wendlinger.
Aus allen diesen Eindrücken sei schließlich eine Performance entstanden, die am heutigen Freitag um 18 Uhr in den Räumen der Freien Turnerschaft aufgeführt wird – und zwar kostenlos. „Wir bringen benachteiligte und nicht benachteiligte Kinder zusammen“, sagt Wendlinger.
In dem Stück werde getanzt und gesprochen. Zudem ertönen Geräusche, die die Kinder während ihrer Spaziergänge durch die Innenstadt gehört haben. „Mit der Aufführung soll Kindern und Jugendlichen auch eine gewisse Wertschätzung entgegengebracht werden“, sagt sie. Unterstützt worden seien sie durch die Tanzschule „mKmARTable“, die Impulsgeberei sowie die Freie Turnerschaft. hei