Ein ängstlicher Minister

von Redaktion

Man könnte das Ende des Betretungsverbots für Schwangere positiv konnotieren: Denn jetzt dürfen die Frauen selbst entscheiden. Selber ist ja immer erst mal besser als von oben befohlen. Denn um der verheerenden Personalsituation an den Schulen entgegenzuwirken, hat das Kultusministerium beschlossen, dass Schwangere wieder dürfen, aber nicht müssen.

Aber das Betretungsverbot gab es nicht ohne Grund: Corona oder etwa Zytomegalie können furchtbare Folgen für das ungeborene Leben haben: Schwere Behinderungen und eine Sterblichkeitsrate von über zehn Prozent.

Jetzt stehen die Frauen vor dem Dilemma: Das ungeborene Leben keinem Risiko aussetzen oder Schüler und Kollegen helfen. Man kann und darf keiner Betroffenen ihre Entscheidung vorhalten – niemand sollte in dieser Zwickmühle stecken.

Umso mehr Vorwürfe kann man allerdings Kultusminister Michael Piazolo machen: Das Problem wurde erfolgreich nach unten delegiert – wie auch schon die Suche nach Lehrern und das Streichen von Lehrplaninhalten: Sauber weggeduckt, Herr Piazolo.

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