Biotonne stinkt manchen Stadträten

von Redaktion

Mehrheitlicher Beschluss im Gremium – Auf Bürger kommen zusätzliche Kosten zu

Rosenheim – In wenigen Monaten ist es so weit: Am 1. Januar 2023 bekommt Rosenheim eine Biotonne. Nach jahrelanger Diskussion haben sich die Stadträte jetzt auf eine Lösung geeinigt – doch zumindest einige Politiker sind damit alles andere als glücklich.

In den vergangenen Tagen hatte es sich Markus Dick dann doch noch einmal anders überlegt. „Meinen Beschluss von damals kann ich so nicht mehr mittragen“, sagte der Stadtrat, der für die Freien Wähler/UP im Stadtrat sitzt.

Während er sich vor einer Woche noch mit dem Vorschlag anfreunden konnte, dass der Biomüll einmal in der Woche, der Restmüll dafür nur noch alle 14 Tage abgeholt wird, stimmte er jetzt dagegen. „Eine wöchentliche Leerung ist dringend notwendig“, sagte Dick. Er wolle keineswegs, dass der Restmüll 14 Tage lang vor der Haustür stehe. Ähnlich äußerte sich Rudolf Hötzel (Republikaner): „Auch ich werde dem Beschluss nicht zustimmen.“ Es sei für die Bürger nicht zumutbar, dass die Restmülltonne nur alle zwei Wochen abgeholt wird. „Wir müssen an die Bürger denken und können ihnen so etwas nicht aufhalsen“, sagte Hötzel. Stattdessen schlug er vor, den Vorschlag des Seniorenbeirats umzusetzen.

Die Mitglieder hatten beantragt, dass sich der Stadtrat gegen die Einführung einer verpflichtenden Biotonne entscheidet. Die Begründung: Eine angemessene Entsorgung des Bioabfalls sei bereits über die vorhandenen Grüngutcontainer an den Wertstoffinseln gegeben.

Doch ein Großteil der Stadträte hatte hier eine andere Meinung. Auch, weil sie der Diskussion leid zu sein schienen. „Wir müssen die Thematik zu Ende führen, die Biotonne muss umgesetzt werden“, sagte Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der SPD. Aus diesem Grund plädierte er nochmals dafür, bei dem Beschluss aus dem Haupt- und Finanzausschuss zu bleiben.

Stadtrat Josef Gasteiger (CSU) hinterfragte, ob der Baubetriebshof unbedingt für die Abfallentsorgung zuständig sein müsse. So könnte er sich durchaus vorstellen, dass diese Aufgabe an jemand anderen vergeben werden könnte. „Wollen wir die Bürger wirklich in diesen Zeiten zusätzlich zur Kasse bitten?“, fragte er in die Runde.

Letztendlich sprachen sich die Stadträte mit 26:10 Stimmen dafür aus, dass der Restmüll alle 14 Tage abgeholt wird, die Biotonne jedoch wöchentlich. Anna Heise

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