Rosenheim – „Prismen des Lichts“ lautet der Titel eines Konzerts des Vocalensembles des Chorkreises, das am heutigen Freitag in der St-. Nikolaus-Kirche in Rosenheim stattfindet. Es ist das Auftaktkonzert einer Reihe rund um das Thema „Licht“. Ein Gespräch mit dem Initiator der Reihe Michael Gartner über das unkonventionelle Konzept.
Sie haben gemeinsam mit dem Chorkreis St. Quirinus drei Konzerte auf die Beine gestellt, deren Hauptthema das „Licht“ ist. Wie kam es dazu?
Das Licht hat in der Kultur immer eine große Rolle gespielt. In der Malerei, in der Literatur aber natürlich auch in der Musik. Licht war immer schon eine unendliche Quelle der Inspiration. Jetzt haben wir zwar einen vergleichsweise sonnigen Oktober gehabt, aber spätestens im November werden auch die Tage wieder kürzer und das Licht rarer, die Sonne geht immer früher unter. Mit diesem Effekt haben wir uns kreativ auseinander gesetzt. Das Ergebnis sind drei Konzerte – „Prismen des Lichts“ heute, Freitag, „Aus der Dunkelheit ins Licht“ am 19. November und ein „Kerzenscheinkonzert“ am 27. November.“
Wie genau wird das Thema vor allem diesen Freitag umgesetzt?
Also zum einen arbeiten wir wieder mit dem wirklich außergewöhnlichen und international renommierten Lichtkünstler Laurenz Theinert zusammen. Er begleitet das Konzert an seiner Lichtorgel, also mit Live-Visuals, die die ganze St.-Nikolaus-Kirche erleuchten wird. Aber natürlich spielt das Licht auch in der Musik eine große Rolle. Wir haben unser gesamtes Notenrepertoire durchsucht und von ganz alter Musik bis hin zu zeitgenössischen, populären Werken viele Anknüpfungspunkte zum Licht gefunden. Hervorgehoben sei vielleicht Eric Whitacres „Lux aurumque“, was soviel heißt wie „Goldenes Licht“.
Neben Chor und Lichtkünstler wird außerdem der Jazz-Pianist Chris Gall auf der Bühne stehen. Wie geht das zusammen?
Uns als Chor ist es wichtig, immer offen für andere Klänge zu sein. Wir haben uns mit „Prismen des Lichts“ ganz bewusst künstlerisch weit aus dem Fenster gelehnt, um ein klares Zeichen für die Kultur in Rosenheim zu setzen. Chris Gall ist mit seiner wirklich enormen Virtuosität eine unglaubliche Bereicherung für das Gesamterlebnis des Konzertes. Denn genau wie der Lichtkünstler auch, spielt Chris komplett überwiegend frei und ohne Noten – für das Vocalensemble ist das schon etwas schwieriger.“ (lacht)
„Prismen des Lichts“ ist das erste von drei Konzerten. Was erwartet Besucher an den anderen beiden Terminen?
Genau. Das zweite Konzert findet am 19. November in der Basilika Tuntenhausen statt. Für „Aus der Dunkelheit ins Licht“ haben wir Musiker Peter Waldner engagiert, der im Bereich „Alte Musik“ wirklich eine absolute Koryphäe ist. Das Konzert wird eine Zeitreise in das 16. und 17. Jahrhundert mit Musik von Bach, Pachelbel oder Buxtehude – und der Strahlkraft unserer Mädchenschola. Das „Kerzenscheinkonzert“ findet am 1. Advent – dem 27. November – in der Christkönigkirche in Rosenheim statt. Ähnlich wie bei einer christlichen Rorate wird die Kirche komplett im Kerzenschein erleuchten – der ideale Rahmen für zwei wirklich unglaubliche Werke der Musik: John Rutters „Mass of the Children“ und Leoš Janáceks „Otcenáš“.
Weitere Infos gibt es unter www.chorkreis.net sowie an der Abendkasse. „Prismen des Lichts“ findet am heutigen Freitag um 20 Uhr in der St.-Nikolaus-Kirche statt.