Leserforum

Griff zum Waschlappen steht bevor

von Redaktion

Zum Kommentar „Armutszeugnis der Stadt“ (Lokalteil):

Die Redakteurin weiß vermutlich nicht, dass noch in den 60er-Jahren sehr viele Sozialwohnungen keine Duschen hatten. Gewaschen hat man sich zumeist mit kaltem, oder am Herd erwärmtem Wasser mit einem Waschlappen, wie es Ministerpräsident Kretschmann der Bevölkerung als Reaktion auf die Energiekrise jüngst empfohlen hat. Er hat aber nicht ergänzt, dass dies „menschenunwürdig“ wäre. Haben wird uns da vielleicht verhört?

Ich denke auch, dass der Oberbürgermeister März derzeit andere Probleme hat als sich um den Einbau von Duschen in Obdachlosenunterkünften zu kümmern. Es gibt im Altbaubestand Rosenheims, ob Mietwohnungen oder ältere Häuser von Senioren sicher viele die auch keine Duschen haben, möglicherweise aber noch eine Badewanne mit Holzofen, der nur samstags eingeheizt wurde und sich früher die Familie das Badewasser teilte. Ich stimme Ihnen zu, dass heute das Ziel sein muss, neue Wohnstandards zu realisieren. Es kann aber nicht sein, dass Sie daraus Schuld ableiten, die bei der Städtischen Wohnungsgesellschaft und beim Bürgermeister abgeladen wird. Sollte uns noch diesen Winter das Gas ausgehen, werden wohl viele Rosenheimer wieder zum Waschlappen greifen müssen, denn wer ist heute noch bereit kalt zu duschen. Außer unseren Politikern wünsche ich dies niemandem.

Herbert Sax

Großkarolinenfeld

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