Rosenheim – Festlich geschmückte Buden, heißer Glühwein und ein buntes Bühnenprogramm: Mit der feierlichen Eröffnung des Christkindlmarktes ist am gestrigen Freitag die Vorweihnachtszeit in Rosenheim offiziell eingeläutet worden. Über eine Veranstaltung mit ganz besonderen Momenten.
Märchenumzug
mit 200 Kindern
Um Punkt 17 Uhr war es dann soweit: Oberbürgermeister Andreas März eröffnete den Rosenheimer Christkindlmarkt – zum ersten Mal in seiner Amtszeit. „Es ist ein schönes Gefühl. Darauf haben wir jetzt zwei Jahre gewartet“, sagte er. 2020 seien Christkindlmärkte untersagt gewesen, 2021 habe er den Markt kurzfristig selber abgesagt.
Eine Entscheidung, die zwar nicht leicht gewesen sei, sich am Ende aber als richtig herausgestellt habe. „Dieses Jahr lassen wir ihn uns nicht entgehen“, sagte er an die dicht gedrängten Besucher gewandt, die sich vor der Bühne auf dem Max-Josefs-Platz versammelt hatten – darunter auch etliche Kinder.
Knapp 200 von ihnen nahmen an dem traditionellen Märchenumzug teil. Verkleidet als Prinzessin, Schneewittchen und Esel zogen sie vom Salingarten durch die Innenstadt in Richtung Max-Josefs-Platz. Dort angekommen stimmten die Buben und Mädchen die beiden Weihnachtsklassiker „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ und „Kling, Glöckchen“ an.
Musikalisch ging es danach weiter mit den Rimstinger Sängern auf der Bühne des Christkindlmarktes und den Trepo Blechbläsern, die aus einem Fenster im zweiten Stock der Bäckerei Bergmeister schmetterten.
„Stimmungsvoll, dekorativ, liebevoll gestaltete Hütten und ein ausgewogenes Sortiment: Das sind Merkmale, die unseren Christkindlmarkt beschreiben und so besonders machen“, sagte Maximilian Werndl, Vorstandsmitglied im Wirtschaftlichen Verband.
Den multiplen Krisen zum Trotz habe man sich als Veranstalter gemeinsam mit der Stadt gegen eine abgespeckte Variante entschieden.
„Wir haben uns für eine stimmungsvolle Beleuchtung, für einen schönen Weihnachtsbaum und gegen eine traurige, dunkle Kopie unseres schönen Christkindlmarktes entschieden“, sagte Werndl in seiner Rede. Er begrüßte die fünf neuen Betriebe – darunter das Riesenrad von Max Fahrenschon, den Fischimbiss vom Bierbichler und den Schokoladenstand von Modolo – , erinnerte an die Christbaumschmück-Aktion in der Heilig-Geist-Kirche und das gemeinsame Singen am 24. Dezember.
„Ich wünsche den Besuchern, dass sie dem alljährlichen apokalyptischen Jahresendstress entkommen und eine gemütliche Vorweihnachtszeit mit ihren Freunden und ihrer Familie verbringen können“, sagte Werndl. Er lud die Besucher dazu ein, Weihnachtseinkäufe zu unternehmen, statt sie zu erledigen, sich Zeit zu nehmen, statt „es reinzuquetschen“ und den Rosenheimer Christkindlmarkt lieber zehnmal auf zwei Glühwein zu besuchen anstatt einmal auf 20. Nach der Rede des Vorstandsmitglieds geschah, worauf vor allem die kleinen Besucher schon sehnsüchtig warteten:
Die Ankunft des Rosenheimer Engels. Im gold-weißen Gewand erschien Leonie Friedrich (14) auf der Bühne. Wie schon alle Weihnachtsengel in den Jahren vor ihr, ist auch sie Mitglied im Theater Rosenheim. „Das ist eine große Ehre für mich“, sagte sie bereits am Vortag, als sie noch eifrig das Gedicht probte, das sie zur Eröffnung des Christkindlmarktes aufsagte und das aus der Feder von Leiter Horst Rankl stammt.
Seit drei Jahren
sehnsüchtig erwartet
Letztendlich war es Oberbürgermeister Andreas März, der die Worte sprach, auf die seit drei Jahren jeder sehnsüchtig gewartet hat: „Der Christkindlmarkt 2022 ist offiziell eröffnet“, sagte er, bevor der Christbaum und die zahlreichen Lichterketten im hellen Glanz erstrahlten.