Rosenheim/Kolbermoor – Arbeitsreicher Jahreswechsel für die Feuerwehren in Rosenheim und Kolbermoor: Die Brandbekämpfer mussten in der Nacht auf Neujahr gleich zu mehreren Einsätzen in den Stadtgebieten ausrücken. Verletzt wurde dabei niemand, der Sachschaden ist nach Angaben von Hans Meyrl, Stadtbrandrat von Rosenheim, und Armin Hörl, stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Kolbermoor, „geringfügig“.
Mehr Einsätze als
in den Jahren davor
„Es waren in diesem Jahr aber deutlich mehr Einsätze als in den Jahren zuvor“, berichtet Meyrl. Dies betreffe nicht nur die Corona-Jahre, sondern auch die Jahreswechsel vor der Pandemie. Meyrl zufolge mussten die Rosenheimer Feuerwehren in der Silvesternacht zwischen 18 Uhr am 31. Dezember und 6 Uhr am 1. Januar 2023 zu 17 Einsätzen ausrücken. Darunter zwei steckengebliebene Aufzüge, Wohnungsöffnungen und 13 Brände.
„Die große Anzahl an Bränden in diesem Zeitraum ist ungewöhnlich“, sagt Meyrl. Die meisten der Brandalarmierungen seien zwischen 23.30 Uhr und 1.45 Uhr eingegangen. „Um die Mitternachtszeit sind wir im Zehn-Minuten-Takt von Einsatz zu Einsatz gefahren“, berichtet der Stadtbrandrat.
So brannten zum Beispiel laut Polizeibericht im Georg-Staber-Ring oder an einer Wertstoffinsel in der Küpferlingstraße mehrere Müllcontainer. In der Anton-Bruckner-Straße geriet die Holzverkleidung eines Balkons durch Feuerwerkskörper in Brand, der noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr durch Beamte der Rosenheimer Polizei gelöscht werden konnte. „Da wir in allen Fällen schnell vor Ort waren, konnten wir die Ausmaße der Brände in Grenzen halten“, sagt Meyrl. Deshalb sei es auch zu keinem größeren Feuer oder einem Wohnungsbrand gekommen.
Die Gründe für die Zunahme der Einsätze liegen für Meyrl auf der Hand. „Es ist wesentlich mehr geschossen worden in diesem Jahr.“ Zudem habe die Trockenheit der Büsche und Sträucher eine Rolle gespielt. Durch den milden Winter seien die Grünflächen leichter entzündlich als bei kälteren und feuchteren Bedingungen, so der Stadtbrandrat.
Zu ähnlichen Szenen wie in Berlin, bei denen Rettungskräfte unter anderem mit Raketen und Böllern angegriffen worden sind, sei es in Rosenheim nicht gekommen. „Von derartigen Vorfällen ist uns nichts bekannt“, sagt Meyrl. Trotzdem sei den Rosenheimer Einsatzkräften aufgefallen, „dass unter den Feuerwerksköpern, die in der Stadt rumgeschossen wurden, teilweise ganz schöne Kaliber waren“.
Und trotzdem habe es in Rosenheim nicht mehr Verletzte als sonst gegeben, das bestätigt auch Elisabeth Siebeneicher, Pressesprecherin des Romed-Klinikums. In der Zentralen Notaufnahme sei es zum Jahreswechsel zu „einem üblichen Patientenaufkommen“ gekommen. Auch im Vergleich zu Jahren vor Corona seien die Aufnahmezahlen „im Wesentlichen unverändert“ gewesen.
In Kolbermoor schrillten in der Silvesternacht, 31. Dezember, erstmals gegen 20.50 Uhr die Alarmglocken der Feuerwehr. Ein Passant hatte eine brennende Grasfläche an der Uferböschung in der Nähe des Karl-Daniels-Platzes entdeckt und die Brandbekämpfer darüber informiert.
„Als wir eingetroffen sind, hat dort der Wildbewuchs auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern gebrannt“, berichtet Hörl. Das Feuer war jedoch schnell abgelöscht, anhand einer Wärmekamera überprüften die Einsatzkräfte die Fläche auf etwaige Glutnester. Gefahr für angrenzende Bauwerke oder Personen bestand laut Hörl nicht.
Als die Feuerwehr gerade dabei war, zusammenzupacken und den Einsatzort zu verlassen, traf seitens der Integrierten Leitstelle die nächste Einsatzmeldung ein. An der Theodor-Storm-Straße hatte eine Thujenhecke auf einer Breite von fünf bis sechs Metern Feuer gefangen. „Nachdem hinter der Hecke gleich der Wintergarten eines Anwesens liegt, war für uns natürlich das Wichtigste, ein Übergreifen des Feuers zu verhindern“, lässt Hörl den Einsatz Revue passieren. Die Brandbekämpfer bekamen das Feuer aber schnell in den Griff. Um auch etwaige Glutnester löschen zu können, entfernten die ehrenamtlichen Retter schließlich einige der dort gesetzten Stauden.
Damit war das Einsatzjahr 2022 für die Feuerwehr Kolbermoor beendet. Doch der erste Einsatz des neuen Jahres 2023 ließ nicht lange auf sich warten. Kurz nach Mitternacht wurden die Brandbekämpfer an den Skaterpark Am Rothbachl gerufen, wo ein Batteriefeuerwerk nach dem Einsatz weiter vor sich hin brannte. Auch hier benötigten die Einsatzkräfte nur wenige Minuten, um das Feuer zu löschen.
Ebenso kurze Zeit später, als die Feuerwehrler letztmals in dieser Nacht ausrücken mussten. In der von-Bippen-Straße im Kolbermoorer Stadtzentrum hatte es in einer Mülltonne für Hausmüll zu kokeln begonnen. Ein größeres Feuer konnte dort aber durch das schnelle Eingreifen der Einsatzkräfte verhindert werden.
Auslöser für Feuer
nicht immer klar
Was die verschiedenen Brände ausgelöst hatte, ist bislang nicht klar. „Unsere Aufgabe ist es ja nicht, darüber zu spekulieren“, sagt Hörl auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen. Dass die Brände durch Feuerwerkskörper entfacht worden sind, sei aber letztlich nicht auszuschließen, so der stellvertretende Kommandant weiter.