Es fehlt an nicht verderblichen Nahrungsmitteln

von Redaktion

Sieben Tafeln versorgen 3000 Personen – Aktive Finanzierung der Stadt bleibt aus

Rosenheim – Das Bündnis „Rosenheim gegen Armut“ lud Helmut Türk-Berkhan in das DGB-Haus ein, um über die Situation der Rosenheimer Tafeln zu berichten. Mit dabei war ein Vertreter der Rosenheimer Tafel.

Tafeln gibt es in Deutschland seit 1993, inzwischen sind es 960 Einrichtungen. Ziel war nie die regelmäßige Versorgung von bedürftigen Menschen, sondern die Verteilung von Lebensmitteln mit kurzem Ablaufdatum an Bedürftige.

In Rosenheim gibt es in der Stadt und im Landkreis derzeit sieben Tafeln, die insgesamt 3000 Personen wöchentlich mit Lebensmitteln versorgen. In der Stadt Rosenheim kommen donnerstags durchschnittlich 200 bis 210 Menschen. Zusammen mit deren Angehörigen versorgt die Rosenheimer Tafel circa 700 Personen, darunter sind viele alte Menschen, Obdachlose, ukrainische und andere Flüchtlinge.

Seit Beginn der Corona- Pandemie und aufgrund der Inflation erhalten die Tafeln immer weniger Lebensmittel, sodass für eine Versorgung der Menschen der Zukauf von Lebensmitteln erforderlich ist. Es fehlt besonders an nicht verderblichen Grundnahrungsmitteln des täglichen Bedarfs wie Nudeln und Zucker, da diese fast nicht mehr gespendet werden. In Rosenheim gibt es zwar ein paar regelmäßige Spender, die die Tafeln unterstützen, jedoch schickt die Stadtverwaltung Flüchtlinge ausdrücklich zur Tafel, wenn diese mit den Unterstützungsleistungen nicht den Lebensunterhalt sichern können, ohne sich als Stadt aktiv an der Finanzierung der Lebensmittel zu beteiligen. Hier besteht dringender Bedarf an regelmäßiger Unterstützung.

Gonca Cuhadar, Bezirkstagskandidatin der Linken in Rosenheim, arbeitet jeden Donnerstag an der Ausgabe der Rosenheimer Tafel ehrenamtlich mit. „Bei der Übergabe der Kisten bin ich immer noch fassungslos, wie wenig darin ist. Das reicht nicht einmal ein paar Tage, geschweige denn eine Woche bis zur nächsten Ausgabe an der Tafel. Es tut mir am meisten weh, den Kindern, die mir als Mutter in die Augen schauen, nichts Süßes hinzufügen zu können.“ Im März ist vom Bündnis „Rosenheim gegen Armut“ eine Veranstaltung zur Mietsituation in Rosenheim geplant. Das genaue Datum steht noch nicht fest.

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