Rosenheim – Das Projekt Mathildenhöhe in Darmstadt oder die Schaffung des Emscher-Parks im Ruhrgebiet: In Deutschland gibt es zahlreiche Projekte der Internationalen Bauausstellung. Dabei handelt es sich – anders als der Name vermuten lässt – nicht um eine Messe, sondern um ein Instrument der Stadtplanung und des Städtebaus. An der im Regelfall über zehn Jahre laufenden Realisierung sollen sich Architekten, Landschafts- und Städteplaner, ehrenamtlich engagierte Bürger sowie Unternehmen beteiligen.
„Die bisher in Deutschland durchgeführten Internationalen Bauausstellungen haben rückblickend zu großer Aufmerksamkeit und Wirkung geführt“, sagt die Rosenheimer Architektin Christine Degenhart, die während ihrer Zeit als Präsidentin der Architektenkammer bereits früh mit der Entwicklung der IBA in Berührung gekommen ist.
Weil sie von dem Konzept überzeugt ist, setzt sie sich dafür ein, dass sich Rosenheim mit eigenen Projekten an der IBA beteiligt. Eine Chance dazu gibt es jetzt. So soll auf Initiative der Landeshauptstadt in der Europäischen Metropolregion München (EMM) unter dem Motto „Räume der Mobilität“ eine Internationale Bauausstellung stattfinden. Rosenheim ist Degenhart zufolge als Mitglied des Vereins EMM eingeladen, sich mit eigenen Projekten zu beteiligen.
Um besser zu verstehen, was die Teilnahme an einer Internationalen Bauausstellung für Rosenheim bedeutet, findet am Montag, 27. Februar, ein fachlicher und thematischer Austausch im Stellwerk 18 statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Als Referenten eingeladen sind Münchens Baudirektorin Karla Schilde, die einen Einblick in die Geschichte der IBA geben wird sowie das Modell und die Kosten vorstellt. Ebenfalls dabei ist Wolfgang Wittmann, Geschäftsführer der Metropolregion München, der in seinem Vortrag unter anderem auf den Mehrwert einer IBA für die Metropolregion München eingehen wird.
Bereits Anfang Februar hatten die Rosenheimer Grünen eine Informationsveranstaltung über die IBA für den Stadtrat beziehungsweise den Haupt- und Finanzausschuss beantragt. „Innerhalb von zehn Jahren sollen im Rahmen der IBA Projekte mit Stahlkraft entstehen, die neue Maßstäbe setzen und Mobilität weiterdenken“, heißt es in dem Antrag an Oberbürgermeister Andreas März (CSU).
Rosenheim sollte sich den Grünen zufolge an der IBA beteiligen, um „gemeinsam und auf Augenhöhe mit anderen Städten der Region die Probleme der Zukunft zu meistern“. Laut Antrag soll ein Vertreter der IBA eingeladen werden, um das Projekt vorzustellen. Eingegangen werden soll dabei vor allem auf die städtebaulichen Entwicklungsgebiete „Bahnareal Süd“ und die „Endorfer Au“. Anna Heise