Rosenheim – Das TaM-Ost, das Junge Theater e.V. und das Theater Rosenheim unterhalten seit mehreren Jahren die Besucher aus Rosenheim Stadt und Landkreis mit ihren Auftritten. Während das Junge Theater mit seinen Gründern Benedikt Zimmermann und Andreas Schwankl vor allem Schulklassen mit Stücken wie „Huckleberry Finn” zum Nachdenken anregen, lädt das TaM-Ost oft Schüler zu Klassikern wie „Faust” oder Stücken von Shakespeare zur Ergänzung und Vertiefung des Lernstoffes ein. Dabei verzeichnet Zimmermann: „Die Lehrer sind froh, dass wir da sind und sie sagen, dass wir mittlerweile eine sehr wichtige kulturelle Bildung an der Schule übernehmen.”
Große Nachfrage
bei Tickets
Eine weniger wichtige Rolle – zur Erleichterung aller – spielen die Nachwirkungen von Corona. Zwar spricht Horst Rankl als Vorsitzender der Theater Rosenheim von der Notwendigkeit einer Bestandsaufnahme nach der langen pandemiebedingten Spielpause, jedoch ist man aufgrund der steigenden Nachfrage positiv gestimmt.
„Wir machen das aus Lust und Freude. Unser Motto in Rosenheim lautet ‚Bürger spielen für Bürger‘“, so Rankl auf die Frage nach der Besetzung auf seinen Bühnen. Ehrenamtliche Tätigkeit geht Hand in Hand mit der Szene des Amateurtheaters, wobei Benedikt Zimmermann von Rosenheim sogar als „geheime Hauptstadt des Amateurtheaters” spricht. In die Produktion der verschiedenen Stücke fließen nicht nur viel Geld, sondern auch viel Freizeit ein. Alle drei Produktionen legen dabei sehr viel Wert auf das Interesse und die Aufgeschlossenheit des Publikums, die die Grundlagen für das Weiterbestehen der Gemeinschaften bildet.
Gerhard Sellmair, Erster Vorstand des TaM-Ost, unterstreicht dabei, dass sie auch Stücke spielen, die vielleicht weniger bekannt sind, aber dennoch Interesse wecken. Im Gegensatz zum Jungen Theater, welches Stücke abhängig von aktuellen Thematiken wählt, zielt das TaM-Ost darauf ab, eine breite Vielfalt an Theaterstücken anzubieten. Das Theater Rosenheim hingegen ist auch bekannt für sein Kindertheater, welches die jüngsten Zuschauer mit Vorstellungen wie „Tabaluga und das verschenkte Glück” wiederholt abholt.
Das Theater stärkt
die Empathie
Warum das Theater auch in Zeiten von Netflix und Co. wichtig bleibt, erklären alle drei anders. Benedikt Zimmermann betont, dass das Theater „die Empathie zueinander stärkt”, während Horst Rankl unterstreicht, dass es „ihnen nichts vorspielt, sondern zeigt, wie das wahre Leben ist oder war. Damit kann man sich identifizieren, kritisch auseinandersetzen und Lehren davon ableiten“.
Gerhard Sellmair akzentuiert die besondere Nähe der Besucher zu den Spielern, welche einerseits nur im Theater gegeben ist und andererseits auch die Qualität der Inszenierungen beeinflusst.
Die Vereine laden herzlich zu ihren geplanten Vorstellungen ein, über die man sich auf ihren Webseiten sowie, wie Sellmair hofft, in Zukunft auch auf Werbeflächen innerhalb der Stadt informieren kann. Vertraut wird weiterhin auf die Treue der Rosenheimer.