Rosenheim – „Standards“ oder auch „Meilensteine der symphonischen Blasmusik“, wie sie Dirigent Wolfgang Hauck in seiner Moderation betitelt hat – mit seinen Armenischen Tänzen Teil 1 und seinem einzigen und einzigartigen Trompetenkonzert hat der amerikanische Komponist Alfred Reed genau solche anspruchsvollen Werke komponiert.
Als hochkarätiger Stargast war dieses Mal Professor Mönkediek aus der Robert- Schumann-Hochschule Düsseldorf dabei, was laut Hauck, der dort auch wie Mönkediek zuvor Trompete studiert hat, eine „kleine Sensation für die Stadtkapelle“ ist.
Mönkediek hat neben seiner Professorentätigkeit außerdem seit 2002 eine Stelle als Solotrompeter beim WDR Sinfonieorchester inne. Bei Reeds Trompetenkonzert und der Zugabe, „Someone like you“ aus dem Musical „Jekyll and Hide“, konnte das Blasorchester mit ihm an Trompete und Flügelhorn glänzen.
Gestartet ist das symphonische Blasorchester unter der gewohnt souveränen Leitung von Wolfgang Hauck mit der Symphonic Fanfare von Mark Camphouse.
Im folgenden Werk Aquarium des niederländischen Dirigenten, Posaunisten, Arrangeurs und Komponisten Johan de Meij haben die rund 60 Musiker in drei Sätzen von sechs Fischen, die alle ein eigenes musikalisches Motiv bekommen haben, erzählt. Dunkle und düstere Klänge haben sich mit epischen sowie sphärischen Passagen und Abschnitten mit heiter tanzender Rhythmik abgewechselt und so von den vielfältigen Gegensätzen eines lebhaften Mikrokosmos unter Wasser erzählt.
Nach der Pause ging es im gut besuchten großen Saal des Kultur- und Kongresszentrums Rosenheim weiter mit der romantisch-lieblichen Komposition Redemption des US-Amerikaners Rossano Galante. Die Orchestrierung der Soundtracks zu Filmen wie Die Mumie, Fantastic 4 oder auch The Wolverine stammt von ihm.
Bei Redemption konnten besonders die ausgezeichnet interpretierten Soli von Querflöte, Trompete und Oboe überzeugen. Das absolute Highlight des Abends war dann, wie versprochen, das Trompetenkonzert von Alfred Reed mit dem nordrhein-westfälischen Profitrompeter Professor Mönkediek. Egal, ob der erste Satz in Form einer neoklassischen Sonate, der zweite Satz als Slow Blues, der vierte (der dritte wurde ausgelassen) Satz, der ein modernes Arrangement eines Volkslieds aus Taiwan darstellte oder der fünfte Satz in Gestalt einer Samba: Das Zusammenspiel zwischen Solist Mönkediek und Orchester war durch pünktliche Einsätze und eine logische, angenehm anzuhörende und ausbalancierte Dynamik geprägt.
Bei diesen besonders anspruchsvollen Werken ist auch die offensichtlich erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Stadtkapelle in Kooperation mit der Musikschule Rosenheim aufgefallen.
Mit dem letzten Stück Batman, das als Medley die drei bekanntesten Themen „Batman Theme“, „Batdance“ und „Partyman“ aus dem Soundtrack des gleichnamigen Kinofilms vereint, und einer Zugabe, wurde das laut applaudierende Publikum nach gut 90 Minuten Programm verabschiedet.