Rosenheim – Die nächste große Einzelhandelskette ist pleite. Am Mittwoch gab der Schuhhändler Reno, einer der größten Schuhfachhändler Deutschlands, bekannt, dass das Unternehmen insolvent ist. Laut Medienberichten sind davon rund 300 Filialen und 1100 Mitarbeiter betroffen. Ob der Insolvenzantrag Auswirkungen auf Geschäftsschließungen hat, sei den Berichten zufolge noch völlig offen. Genauso wie die Zukunft der Filiale im Rosenheimer Aicherpark und ihrer Mitarbeiter.
Zukunft
völlig unklar
Denn ob der Schuhladen in der Georg-Aicher-Straße 4 zwischen Mediamarkt und TK Maxx von möglichen Geschäftsschließungen betroffen sein könnte, ist bislang unklar. Sowohl das Unternehmen, als auch die Rosenheimer Filiale waren für eine OVB-Anfrage nicht zu erreichen – weder schriftlich noch telefonisch. Beide Telefonnummern standen am Mittwoch und Donnerstag für Anrufe nicht zur Verfügung. An der Eingangstür hing am Mittwoch jedoch ein Schild, dass das Geschäft aufgrund von technischen Problemen geschlossen bleibe.
Dass es bei der Rosenheimer Filiale Probleme gibt, bestätigt Harald Bühler, Sprecher der Interessensgemeinschaft Aicherpark. Wie lange das Geschäft bereits geschlossen sei, ob die Schließung im Zusammenhang mit der Insolvenz stehe und wieviele Mitarbeiter derzeit dort beschäftigt seien, konnte Bühler allerdings nicht sagen.
„Im Moment liegen noch sehr wenige Informationen vor und auch der Vermieter der Räume ist nicht zu erreichen“, sagt der Sprecher. Die Nachricht über die Insolvenz sei jedoch unerfreulich, da Reno schon seit vielen Jahren im Aicherpark angesiedelt sei.
Auch bei der Stadt Rosenheim bedaure man die Insolvenz von Reno und die davon voraussichtlich betroffene Filiale im Aicherpark. „Diese reiht sich ein in die Liste vieler strauchelnder Einzelhandelsunternehmer im Nachgang der Corona-Pandemie“, teilt der städtische Sprecher mit.
Dritte Pleite
in Rosenheim
Die Schuhkette ist nach Galeria Karstadt Kaufhof und Peek & Cloppenburg der dritte große Einzelhändler mit einer Filiale in Rosenheim, der insolvent geht. Die Stadt habe sich deshalb bereits im vergangenen Jahr um die schnellere Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes bemüht, um noch besser auf solche Entwicklungen reagieren und auch künftig auf einen starken Einzelhandel setzen zu können.
Und selbst wenn die Reno-Filiale schließen müsste, befürchtet Harald Bühler keinen längeren Leerstand der Verkaufsräume im Aicherpark. „Wir sind in der glücklichen Lage, dass diese Räume nicht lange leer sein werden“, sagt Bühler. Das liege zum einen daran, dass es bereits konkrete Anfragen von Unternehmen für Ladenflächen gebe. „Zum anderen ist das eine wirklich gute Lage im Aicherpark, da mache ich mir keine Sorgen.“ Julian Baumeister