Rosenheim – Mehr Grün und mehr Vielfalt für die urbane Region Rosenheim. Das haben sich die Mitglieder der „Rosenheimer Vielfaltsmacher in Stadt und Land e.V.“ vorgenommen. Der Verein wurde im November 2022 gegründet und möchte nun für mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität in Rosenheim sorgen.
Im Landkreis Rosenheim gibt es einige Obst- und Gartenbauvereine. In Rosenheim selbst habe es bis zuletzt keinen gegeben, sagt Georg Metz, Vorsitzender des neuen Vereins. „Der letzte Gartenbauverein wurde 2010 aufgegeben“, erklärt er. In der Umgebung habe es aber schon länger Menschen gegeben, die mit dem Gedanken gespielt hätten, in Rosenheim wieder einen Gartenbauverein zu gründen.
Aktuell bestehe der Verein aus rund zehn Mitgliedern, so Metz. Unter ihnen ist auch Harald Lorenz, der lange Zeit Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Rosenheim war und nun Zweiter Vorsitzender des Vereins ist.
Natürliche
Vielfalt erreichen
„Wir können also fachliche Kompetenz und Projektmanagement zusammenbringen“, ist Metz überzeugt. „Das ist sehr wichtig, denn gute Ideen zu haben bedeutet nicht, dass man schon eine Vorstellung hat, wie man das Ganze umsetzen oder finanzieren kann“, so der Vorsitzende. In den letzten zwei Jahren hätte sich eine Menge neuer Ideen entwickelt, wie man auch in der Stadt eine natürliche Vielfalt an Pflanzen und Insekten erreichen könnte. „Solche Projekte in urbanen Regionen wollen wir vorantreiben.“
Mittlerweile gehe es für Gartenbauvereine um viel mehr als nur die herkömmliche Pflegearbeit im Gartenbau. „Es werden auch im Rahmen der Klimaerwärmung Konzepte entwickelt, wie wir auch in Zukunft in Städten leben und unser Grün erhalten können“, erklärt Metz. Dafür müsse man Pflanzen langsam an die zunehmende Hitze gewöhnen oder sogar neue Pflanzenarten einführen, die mit Hitze und Trockenheit besser klarkommen.
In Rosenheim habe der Verein noch keine Bestandsaufnahme gemacht, wie es um Nachhaltigkeit und Biodiversität steht. Dennoch ist für Georg Metz klar: „Bei Klimaschutzstrategien für Städte geht es häufig nur um technische Maßnahmen. Oft wird vergessen, dass auch viele Maßnahmen aus dem gärtnerischen Bereich helfen können, das Klima in einer Stadt angenehmer zu gestalten.“ Für die Stadt Rosenheim hat der Vorsitzende bereits konkrete Ideen. Zum Beispiel wäre die Fassadenbegrünung für Metz einen Versuch wert „Die Pflanzen können aufgrund ihrer natürlichen Wasserverdunstung ein Gebäude kühlen. Das muss man nicht unbedingt technisch machen“, erklärt er. Aber auch die vielfältige Umstrukturierung des ehemaligen Geländes der Landesgartenschau zieht Metz in Erwägung.
An erster Stelle stehe die Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Verantwortlichen. „Wir sind kein einzeln stehender Verein, der Ideen alleine verfolgt“, so Metz. Am wichtigsten sei allerdings – das betont Metz besonders – die Zusammenarbeit mit den Bürgern. Diese sollen bei allen Maßnahmen stark mit einbezogen werden, damit umgesetzte Projekte auch über die Anfangsphase hinaus bestehen bleiben. „Ohne die Bürger funktionieren solche Projekte häufig nicht“, erklärt Metz.
Aktuell sei der Verein aber noch nicht so weit. „Wir befinden uns noch in der Phase, wo wir uns zusammensetzen und die Ausbildung fördern, sowohl die fachliche, als auch die projektbezogene“, so Georg Metz.
Sponsoren und
Mitglieder gesucht
Zudem sei die Gruppe auch auf der Suche nach Sponsoren und neuen Mitgliedern. Auch deswegen traf man sich zur Vereinsversammlung. Laut Metz waren 14 Gäste aus Rosenheim und Umland dabei. „Viele wollten sich informieren“, erklärt er. Sie hätten aber auch gemeinsam neue Projektideen gesammelt. So seien sie bereits mit dem Leiter eines Pflegeheims im Gespräch, um ein altersgerechtes Hochbeet zu entwickeln. Auch körperlich eingeschränkte Menschen sollen dieses dann benutzen können. Darüber hinaus gebe es bereits Schulen, die Interesse an mobilen Pflanzenkästen geäußert haben.
„Unser Verein hat außerdem eine Kinder- und Jugendbeauftragte ernannt“, so Metz. Der Verein wolle Gruppen für Kinder und auch Jugendliche aufbauen. „Wir wollen vor allem die Kinder an die Natur heranführen und zeigen, dass sie in der Natur Spaß haben können.“