Öko-Ikone Vandana Shiva warnt vor Veränderungen der DNA

von Redaktion

Informationsabend der Arbeitsgruppe Zivilcourage Rosenheim über neueste Methoden der Agrogentechnik im Kuko

Rosenheim – Rund 600 Besucher folgten nach Angaben der Initiative Zivilcourage, Bayern, dem Aufruf, sich bei der Informations-Veranstaltung im Kuko, über Risiken der Agrogentechnik CRISPR/Cas zu informieren. Christoph Fischer, Initiator Zivilcourage Rosenheim, führte durch den Abend und stellte Fragen wie: Was passiert, wenn gentechnisch veränderte Pflanzen in die Natur gesetzt werden? Wie verbreiten sich diese Pflanzen? Werden Lizenzgebühren fällig? Darf es Patente auf Leben und Saatgut geben?

Vor rund 14 Jahren, als die Anti-Agrogentechnik Bewegung Fahrt aufgenommen hatte, wurde viel über Risiken für Umwelt und Landwirtschaft gesprochen. Kritiker weisen darauf hin, dass die Risiken eingetreten sind und sich zu einer Bedrohung der Lebensgrundlagen entwickelt haben.

Die Ausbreitung der Agrogentechnik habe in Brasilien viele Landwirte in die Abhängigkeit der Agrar-Konzerne getrieben.

Das gelte es, so die Veranstalter, für Europa zu vermeiden. Jeden Monat werde der EU-Kommission ein Antrag zur „neuen“ Gentechnik vorgelegt, berichtete Maria Noichl (Mitglied des Europäischen Parlaments im Agrarresort, SPD). Die Konzerne möchten sie so schnell wie möglich auf dem europäischen Markt sehen.

Harald Ulmer, Agrarreferent Bund Naturschutz Bayern, betonte, dass laut der Konzerne, die neue Gentechnik genau wie natürliche Mutationen funktioniere, deswegen soll es weder Regeln noch Risikobewertung oder Kennzeichnungspflicht geben.

Richard Mergner (Vorsitzender Bund Naturschutz plädierte in seinem Begrüßungswort an die Verbraucher: „Man darf nicht zulassen, dass die neue Methodik der „Genschere“ auf unsere Äcker und Teller kommt – ohne dass eine Kennzeichnungspflicht oder Risikobewertung erfolge“. Vandana Shiva, Hauptgast des Abends, wurde von der Frauentrommelgruppe „Herzschlag“ auf die Bühne geleitet. Shiva ist eine soziale Aktivistin und Globalisierungskritikerin aus Indien, die sich seit Jahrzehnten für Umweltschutz, biologische Vielfalt, Frauenrechte und Nachhaltigkeit engagiert.

In ihrem Vortrag berichtete sie von der Monopolstellung großer Saatgut-Konzerne und den Gefahren, wenn Saatgut von wenigen Konzernen kontrolliert wird. „Wir spielen Gott, wenn wir meinen, mit simplen Veränderungen von DNA die Natur zu verbessern. In Wirklichkeit schaffen wir nur neue Probleme.“

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