Grundschule Pang wird kräftig erweitert

von Redaktion

Die Grundschulen in Rosenheim platzen aus allen Nähten – bei steigenden Schülerzahlen. Laut eines Gutachtens muss die Stadt bis 2030 mit rund 500 Kindern mehr rechnen. Jetzt hat die Verwaltung eine erste Lösung vorgestellt – für den besonders betroffenen Stadtteil Pang.

Rosenheim – In der Grundschule in Pang ist es eng. Und es könnte noch enger werden. Das zeigt ein Blick auf das Gutachten zur Schulentwicklungsplanung, welches vom Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) erstellt wurde.

Höchster Zuwachs
im Stadtgebiet

„Gemäß der Prognose des Instituts SAGS ist insbesondere an diesem Standort der höchste Zuwachs an Grundschulkindern im Stadtgebiet zu erwarten“, heißt es aus dem Rathaus. So rechnet man in Pang in den kommenden fünf Jahren mit 114 zusätzlichen Kindern.

Aktuell werden hier 235 Schüler in elf Klassen sowie einer Klasse mit Lehramtsanwärtern der Ludwigs-Maximilians-Universität unterrichtet. Um die zusätzlichen Schüler unterzubringen, müssten laut der Verwaltung neue Raumkapazitäten geschaffen werden. Bereits im Juli 2022 hatten sich die Stadträte deshalb dafür ausgesprochen, die Planungen für eine Erweiterung des Schulgebäudes voranzutreiben. Im Mai 2022 stimmte der Stadtrat zudem der Erweiterung des Kinderhorts Pang um drei Kindergartengruppen zu. „Da das Hortgebäude und das Gebäude der Grundschule direkt nebeneinanderliegen, ist es notwendig und sinnvoll, die Erweiterungen zusammengefasst zu planen“, teilt die Verwaltung während der jüngsten Sitzung des Stadtrates mit.

Für eine bestmögliche Lösung wurden verschiedene Varianten erarbeitet. Vorstellbar sei beispielsweise ein Anbau mit Untergeschoss, Erdgeschoss und einem Obergeschoss. Über Letzteres sollen Hort- und Schulgebäude miteinander verbunden werden. So sei zum einen der Zugang zur Sporthalle weiterhin möglich, zudem biete die bauliche Verbindung den Vorteil, dass die barrierefreie Erschließung beider Gebäude über ein gemeinsames Treppenhaus mit Aufzug erfolgen kann. Neu errichtet werden sollen: Sechs Klassenzimmer im Erd- und Obergeschoss, ein Ganztagsbereich mit Gymnastikraum, Umkleiden und Bücherei im Untergeschoss, zwei Gruppenräume, ein Lehrmittelraum, ein Büro für Schulsozialarbeiter sowie sanitäre Anlagen. „Zudem wird ein Mehrzweckraum geschaffen, der sowohl von der Schule als auch vom Kinderhaus genutzt werden kann“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Mittagsverpflegung der Ganztagsschüler soll künftig im alten Gemeindehaus Pang stattfinden, wo bislang die Mittagsbetreuung untergebracht ist. Die bestehende Küche im Hortgebäude wird laut Verwaltung nur für die Verpflegung der Kinder im Kinderhaus genutzt. Die Schaffung einer Lösung für alle Kinder am Standort scheide aus Platzgründen aus.

Der Anbau an die Schule soll in Hybridbauweise erfolgen. Das Untergeschoss wird in Massivbauweise ausgeführt. In welcher Dimension Holz im Erd- und Obergeschoss verwendet wird, soll im Rahmen der Vorplanung ermittelt werden. Der Anbau kann – mit entsprechenden Schutzmaßnahmen – während des laufenden Schulbetriebs umgesetzt werden. Die Inbetriebnahme ist für 2027 vorgesehen. Eine erste grobe Schätzung der Kosten liegt bei rund acht Millionen Euro. „Mit der Baumaßnahme ist der Standort aus Sicht der Verwaltung erschöpft, weitere Erweiterungen sind voraussichtlich nicht möglich“, heißt es aus dem Rathaus.

Sorge vor neuen
Rechenfehlern

Es ist genau diese Aussage, die den Rosenheimer Grünen Sorge bereitet. „Wir haben den Eindruck, dass die Planungen für Schule und Kita dem zunehmenden Bedarf nicht entsprechen“, sagte Fraktionsvorsitzender Peter Rutz. Er appellierte während der Sitzung, die zu erwartenden Schülerzahlen im Auge zu behalten. So wisse er allein von 14 Wohnungen in Pang, die in den kommenden Jahren gebaut werden sollen.

Frank Leistner, Leiter des Schul- und Sportamts, erinnerte daran, dass die SAGS-Prognose als Grundlage für die Planungen diene. Aktualisierte Zahlen sollten aller Voraussicht nach Ende Juli vorliegen.Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzender der CSU, regte an, über eine Aufstockung in Holzbauweise nachzudenken. Das würde auch geringere statische Ansprüche mit sich bringen. Zudem sei es kostengünstiger und
„schaue gut aus“. Einstimmig sprachen sich die Stadträte für die Erweiterung aus.

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