Mögliches Tatfahrzeug aus Mangfallkanal gefischt

von Redaktion

Nach Einbruch bei Juwelier in Kolbermoor – Polizei prüft Zusammenhänge mit Tat in Traunstein

Kolbermoor – Ein tief über Kolbermoor kreisender Polizeihubschrauber sowie zahlreiche Streifenwagen, die in der Stadt unterwegs waren, haben am Dienstagmorgen viele Kolbermoorer und benachbarte Rosenheimer aus dem Schlaf gerissen. Ein Einbruch in ein Juweliergeschäft an der Rosenheimer Straße.

Ein Augenzeuge hatte sofort die Polizei informiert, die sofort eine Fahndung einleitete. Ohne Erfolg. Dafür könnte vielleicht das Fluchtfahrzeug gefunden sein – ein Motorroller. Wenige Minuten nach Beginn ihres Einbruchs hatten die Täter auf einem solchen Gefährt die Flucht angetreten.

Dank der Zeugenaussage liegt der Polizei eine Beschreibung der Tatverdächtigen vor. Beide waren männlich, zwischen 18 und 25 Jahre alt. Einer trug eine helle Kapuzenjacke oder einen „Hoodie“ sowie eine helle Hose, der zweite Einbrecher war mit einem dunklen Kapuzenoberteil und einer dunklen Hose bekleidet. Beide Männer waren mit Sturmhauben maskiert und flüchteten mit einem „lauten Sport-Motorroller“ mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Friedrich-Ebert-Straße. Den Sachschaden bezifferte die Polizei in einer ersten Schätzung auf einen mittleren vierstelligen Bereich. Der Beuteschaden ist viel höher. Mittlerweile gehen die Ermittler davon aus, dass Schmuck im niedrigen sechsstelligen Bereich erbeutet wurde.

Die Ermittlungen laufen – mit ersten Erfolgen. Bei dem im Mangfallkanal entdeckten Motorroller „deutet manches darauf hin, dass es sich um das Fluchtfahrzeug handelt“, wie Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, den OVB-Heimatzeitungen verriet. Genauere Angaben über Fundort und Modell wollte der Polizeisprecher zwar noch nicht machen, verriet aber, „dass das Fahrzeug vor einigen Tagen als gestohlen gemeldet worden war“. Zudem stünde die Kriminalpolizei im Austausch mit Kollegen in Traunstein, nachdem dort am 3. Juni an der Maximilianstraße ebenfalls in ein Juwelier-Geschäft eingebrochen worden war.

Dort hatten die Täter, die bislang ebenfalls nicht ermittelt werden konnten, Ware im fünfstelligen Euro-Bereich gestohlen.

„Ob es sich um dieselben Täter handelt, lässt sich zu einem so frühen Zeitpunkt der Ermittlungen noch nicht sagen“, so Sonntag.

Der Kolbermoorer Juwelier, der mehrere Filialen in der Region betreibt, wollte sich auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen nicht zum Einbruch äußern. Nach einem Einbruchsversuch Ende 2015 in eine Filiale in Rosenheim hatte er erklärt, dass zerstörte Schaufensterscheiben und Einbruchsversuche „einfach zum Geschäft“ gehören und betont, dass derartige Taten „schon fast Routine“ seien. Das demolierte Schaufenster hatte er damals mit einem Zettel versehen, auf dem in großen Lettern geschrieben stand: „Unsere Produkte sind so begehrt, dass manche unserer Kunden nicht warten können, bis wir am nächsten Tag wieder für Sie öffnen.“

Zur Lösung des aktuellen Falles hofft die Polizei weiter auf Zeugen. Hinweise nehmen die Ermittler unter 08031/200-0 entgegen. mw

Artikel 4 von 11