Rosenheim – Auf der jährlichen Mitgliederversammlung der Innphilharmonie Rosenheim war die Stimmung gut. Kein Wunder, denn in den vergangenen sechs Monaten gab es bereits fünf erfolgreiche Konzerte zu genießen. „Wir haben die Corona-Flaute überwunden und sind voller Tatendrang“, freute sich Andreas Penninger, der künstlerische Leiter des Ensembles.
Der frenetische Applaus bei den Konzerten motiviere, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Neue Musikgenres wie etwa Film- oder Popmusik ins Repertoire aufzunehmen, locke auch jüngeren Nachwuchs an. Besonders erfreulich sei, so Penninger, dass das Ensemble zunehmend von lokalen und auswärtigen Veranstaltern angefragt werde. Neben den üblichen Vereinsregularien wählten die Mitglieder einen Teil des Vorstands neu. Vorsitzende ist Lonika Herzog. Sie kann man als feste und unentbehrliche Institution des Rosenheimer Musiklebens bezeichnen. Geboren 1940 in Ingolstadt, begann sie mit zehn Jahren mit dem Geigenunterricht. Das Singen brachte ihr eine Nachbarin bei.
Seit 1968 ist Herzog als Geigerin und Bratschistin aktives Mitglied des damaligen Musikvereins, der sich 2017 mit „Innphilharmonie Rosenheim e.V.“ einen neuen Namen gab. Seit 2000 ist sie im Vorstand tätig. „Der Verein ist Teil meines Lebens und ich bin in all den Jahren immer mehr Teil davon geworden“, erzählt die Musikerin, die sich vielfältig engagiert: Dass sie seit 22 Jahren im Jugendorchester „Die Arche“ spielt, entlockt ihr ein Schmunzeln. Stets willkommen ist ihre Mitwirkung im Bach-Orchester Wasserburg, in der „Erlesenen Oper“ und überall, wo gute Streicher gebraucht werden. Sängerisch engagierte sie sich im Quirinus-Chor sowie 20 Jahre lang in der „Camerata Vocale“ sowie in der damaligen Chorsingschule Rosenheim.
Ihren vier Kindern hat sie ihre Musikalität vererbt: Sohn Markus ist Opernsänger, Tochter Katharina ebenfalls Profi-Sängerin. Neben der Musik, elf Enkeln und vier Urenkeln findet sie auch noch Zeit für Hobbys wie Schwimmen, Aquarellmalen und Reisen.
„Ich erhoffe mir zunehmende Anerkennung durch Stadt und Bevölkerung, eine immer bessere Vernetzung der kulturschaffenden Vereine und vor allem viel Zulauf von jungen Leuten“, beschreibt Herzog ihre Ziele.
Zur Zweiten Vorsitzenden für das Orchester wurde Martina Bindl gewählt. Sie studierte Musik für das Lehramt mit den Schwerpunkten Geige und Gesang an der Musikhochschule München und arbeitet als Musiklehrerin am Gymnasium Bruckmühl.
Von 1992 bis 2003 engagierte sie sich als Mitglied des Extrachores der Staatsoper München. Bis zum Tod Enoch zu Guttenbergs war sie langjähriges Mitglied der Chorgemeinschaft Neubeuern. Im Herbst trat sie als Geigerin ins Orchester der Innphilharmonie ein. Sie will die Zusammenarbeit zwischen Chor und Orchester intensivieren und ein breites Publikum begeistern.
Christine Hugues erklärte sich wieder bereit, die Koordination der Organisation zu übernehmen. Zum Vorstandsteam gehören weiterhin Kerstin Illanes Céspedes als Zweite Vorsitzende für den Chor, Schatzmeisterin Ursula Wisuschil und Schriftführer Rolf Kehr.
Ensemble und Publikum dürfen sich auf spannende Projekte freuen: Am Sonntag, 8. Oktober, eröffnet die Innphilharmonie den Schlierseer Kulturherbst. Beim adventlichen Familienkonzert am 17. Dezember werden unter anderem Auftragskompositionen aus aller Welt zu hören sein.