Inspirationen eines jungen Künstlers

von Redaktion

Sebastian Vaca ist gerade einmal 14 Jahre alt. Die Leidenschaft zur Kunst hat er schon früh entwickelt. Es sind kurze Augenblicke, die er mit Acryl oder einem Foto festhalten möchte. Was den Rosenheimer zu seinen Bildern inspiriert und was das kreative Hobby für ihn bedeutet.

Rosenheim – Kinder laufen über den Vergnügungspark. Ihr Lachen wird von der lauten Musik der Fahrgeschäfte übertönt. Menschen schauen sich Schießbuden und Achterbahnen an. Der Duft von gebrannten Mandeln und Zuckerwatte macht sich über den gesamten Platz breit. Mitten im Getümmel geht ein alter Mann mit einer schwarzen Kappe und einem Gehstock an den Fahrgeschäften vorbei. Das ist der Moment, an dem Sebastian Vaca sein Handy rausholt und ein Foto macht.

„Augenblicke, die
ich schöne finde“

Es sind solche Momente, die den 14-Jährigen zu seinen Bildern inspirieren. „Es sind einfach Augenblicke, die ich schön finde“, sagt Vaca. In dem Fall mit dem älteren Herrn, hätte es ihn an eine „endlose Kindheit“ erinnert. Junge Menschen tummeln sich auf einem Vergnügungspark und mittendrin ein älterer Herr. Für Vaca das Besondere an seinem Bild. Er erklärt auch, warum: „Vielleicht genießt er diesen Augenblick.“ So als sei er noch einmal jung.

Das Foto vom Vergnügungspark habe er unbedingt festhalten wollen. Nun hängt es mit einem weiteren Bild von ihm im Landratsamt Rosenheim. Auch in diesem Jahr sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus Landkreis und Stadt Rosenheim eingeladen, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Kunst in aller Form wird in den Wanderausstellungen „Junge Kunst 2023“ ausgestellt. Neben traditionellen Formen wie der Malerei oder Bildhauerei seien auch Fotos willkommen. Für Vaca eine tolle Möglichkeit, seine Bilder zu zeigen.

Seit vier Jahren fotografiert der Schüler des Ignaz-Günther-Gymnasiums nun schon. Und das mit viel Leidenschaft. Mit Schnappschüssen fing damals alles an. Dann entwickelte sich daraus ein Hobby. Zu seinem Geburtstag bekam er von seiner Mutter und Tante seine erste Kamera. Wie die Kamera funktioniert, hat er sich selbst beigebracht. „Das Besondere am Fotografieren ist die Möglichkeit der Nachbearbeitung“, sagt der Rosenheimer.

Es ist nicht die erste Ausstellung, an der Vaca teilnimmt. „Von klein auf habe ich mit Acrylfarben gemalt“, sagt er. Einige seiner Bilder habe er bereits veröffentlicht. Kunst sei schon immer ein Teil seines Lebens gewesen. Denn seine Leidenschaft habe er von seiner Mutter geerbt. „Meine Mutter malt selber auch“, so Vaca. Schon als Kleinkind habe er mit ihr am Tisch gesessen und gemalt. Doch die Fotografie begeistert ihn mehr. Denn mit ihr kann er viele schöne Augenblicke festhalten, an die er sich auch später noch erinnern kann.

Kritik als
Motivation?

Der Schüler kann verstehen, warum viele seine Bilder nicht als Kunst sehen. „Ich finde es interessant, was andere Menschen über meine Bilder sagen“, sagt der 14-Jährige. Bei der Eröffnung der jetzigen Ausstellung habe er sowohl positive, als auch negative Meinungen gehört. Vaca erinnert sich noch an einige Aussagen der Besucher: „Das hat man einfach so aufgenommen und das sei nun mal keine große Kunst“ oder „Ist halt einfach nur ein Bild.“ Dass man die Arbeit eines anderen nicht wertschätzt, sei für ihn traurig. „Aber jeder kann für sich entscheiden, was Kunst ist“, so Vaca. Mit seinen Bildern möchte er andere inspirieren. „Ich möchte Leute auf die Idee bringen, selber Kunst zu machen“, sagt der Schüler. Aus seinem Umfeld wissen nicht viele von seinem kreativen Hobby. „Ich mache das viel mehr für mich“, so Vaca. Durch die sozialen Medien seien dann doch einige Klassenkameraden auf seine Kunst aufmerksam geworden. Von ihnen habe er viel Zuspruch bekommen. „An der nächsten Ausstellung möchte ich gerne wieder mitmachen“, sagt Vaca und lächelt.

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