Training für Blaulichtfahrten im Ernstfall

von Redaktion

Rosenheimer Feuerwehrleute üben im Simulator lebensechte Szenarien

Rosenheim – Mit Blaulicht und Martinshorn ist das Löschfahrzeug unterwegs zu einem Einsatz. Der Lenker eines vorausfahrenden Autos reagiert ungeschickt und bleibt zunächst einfach auf der Fahrbahn stehen. Als der Feuerwehrmann vorbeifahren will, gibt das Auto wieder Gas. Keine leichte Situation für den Fahrer im Löschfahrzeug, der keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden will, aber auch möglichst schnell zum Einsatzort kommen soll.

Diese Szene ist realistisch nachgestellt – ein „Einsatzfahrten-Simulator“ macht das möglich. Das Hightech-Gerät von Versicherungskammer und Innenministerium steht momentan in der Rosenheimer Hauptfeuerwache. Dort werden die Feuerwehrleute aller Rosenheimer Wehren geschult, die bei Einsätzen mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs sind.

Risiken schon auf
dem Weg zum Einsatz

„Einsatzfahrten sind mit besonderen Risiken verbunden. Besonders kritisch ist das Überqueren von roten Ampeln und das Überholen“, sagt der Rosenheimer Stadtbrandinspektor Mario Zimmermann. „Blaulichtfahrten können wir aber in der Praxis nicht üben, deshalb ist das Training mit einem solchen Simulator sehr wichtig“, betont er. In dem Anhänger mit dem Simulator ist ein Fahrersitz mit Bewegungssystem montiert, die Fahrt wird auf drei großen Bildschirmen dargestellt.

Das Sichtfeld umfasst einen Winkel von 200 Grad, damit auch beim Blick aus dem Seitenfenster die Verkehrssituation wahrgenommen werden kann.

Fahrlehrer Christoph Zehentner frischt zunächst die rechtlichen Grundlagen auf, dann geht es auf die virtuelle Fahrt. Viele Szenarien sind möglich. Wie im richtigen Leben wird auch bei Nacht, Nebel oder starkem Regen gefahren. Manchmal schießt unvermittelt ein Mopedfahrer aus einer Seitenstraße vor das Feuerwehrfahrzeug. Bei Fahrten auf dem Land laufen auch schon mal ein paar Wildschweine über die Straße. Im Stau geht es trotz Blaulicht zunächst nicht weiter.

Virtuelle Erfahrungen
helfen in der Realität

Jede Fahrt wird aufgezeichnet und anschließend von Zehentner mit den Teilnehmern analysiert. Im Gegensatz zum richtigen Leben bleibt der eine oder andere Crash folgenlos.

Auch wenn das Fahrgefühl im Simulator nicht immer der Realität entspricht – die virtuellen Erfahrungen helfen für echte Einsatzfahrten. bin

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