Rosenheim – Ein bislang unbekannter Täter hat es sich mit der Entsorgung seiner Altreifen leicht gemacht: Statt sie – wie üblich – beim Wertstoffhof abzugeben, hat er sie kurzerhand in den Kirchbach bei Fürstätt geworfen. Eine Rosenheimerin hatte die circa 20 Reifen am Dienstag, 8. August, gegen 10.50 Uhr während ihres Spaziergangs entdeckt und die Polizei verständigt.
„Es handelt sich um ein Umweltdelikt“, sagt Johanna Heil, Medienbeauftragte der Rosenheimer Polizei. Altreifen müssen fachgerecht entsorgt und recycelt werden. In Deutschland ist die Entsorgung laut dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) gesetzlich geregelt, denn bei falscher oder illegaler Entsorgung stellen die Reifen durch die in ihnen enthaltenen Stoffe eine potenzielle Gefahr für Mensch und Umwelt dar.
Dem ADAC zufolge kann die illegale Entsorgung von mehr als fünf Reifen in Bayern zwischen 330 und 1600 Euro kosten. „Sollte der Täter nicht ermittelt werden, muss die Stadt Rosenheim – und damit die Allgemeinheit – die Kosten für die Entsorgung übernehmen“, sagt Christian Baab, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim.
Er verweist darauf, das Altreifen am Wertstoffhof abgegeben werden können. In Rosenheim kostet die Abgabe für Privatpersonen 4,95 Euro pro Reifen, 5,95 Euro für Reifen mit Felge. Ebenfalls möglich ist die Abgabe der Altreifen laut dem ADAC beim Reifen- oder Autohändler. Im Rosenheimer Wertstoffhof wurden im vergangenen Jahr 91,264 Tonnen Altreifen entsorgt, 2021 waren es 132,818 Tonnen.
Die Polizei sucht währenddessen nach Zeugen. Diese werden gebeten, sich unter Telefon 08031/ 2002020 mit der Rosenheimer Dienststelle in Verbindung zu setzen. Anna Heise