Zum Bericht „Viele Angebote, mangelnde Kommunikation?“ (Lokalteil):
Die Seniorentreffen in Rosenheim sind geschlossene Gesellschaften. Ich kann die im Artikel zitierte Aussage von Werner Pichlmeier, dass die Stadt beim Thema Senioren gut aufgestellt sei, so nicht stehen lassen.
Ich bin 78 Jahre alt und ein Mann. Oft einsam und mit einer verfestigten Depression. In den letzten Jahren habe ich einige der Seniorentreffen in Rosenheim besucht. Zum Beispiel das Treffen bei der Caritas in der Reichenbachstraße oder auch am Bahnhof, das Bürgerhaus in der Lessingstraße oder die Treffen bei der AWO außerhalb des Frühstücks. Dabei habe ich immer wieder die gleiche Erfahrung gemacht: Bis auf wenige Ausnahmen sind fast nur Frauen anwesend. Die Treffen sind geschlossene Gesellschaften. Die Leute kennen sich oft schon jahrelang. Gesprächsthemen sind Frauenthemen. Wenn ich das erste Mal erscheine, werde ich ab und an von jemandem begrüßt – nicht immer. Dann sitze ich dabei und die Unterhaltung geht an mir vorbei. Nach einer Anstandszeit gehe ich dann wieder. Das sind meine Erfahrungen.
Alle Verantwortlichen für Seniorentreffen sollten sich auch einmal Gedanken um einsame Männer machen. Männer haben andere Themen als Frauen. Ich kenne kein Angebot, das für Männer geeignet ist. Schade!
Dieter Hofrath
Rosenheim