Rosenheim – Die Friseurin und Visagistin Anja-Carina Schröpfer ist neu in Rosenheim. Ursprünglich aus Neubeuern, ist ihr Studio „Anja-Carina“ am 1. Juni an den Ludwigsplatz gezogen. Nun bietet sie, passend zur Wiesn, ein extra Herbstfest-Styling an.
Schröpfer hat sich auf einen modernen Dirndl-Look spezialisiert und schmückt die Frisuren mit getrockneten Blumen aus dem Blumenladen „Flower Power“. „Flechtfrisuren sind gerade sehr beliebt“, sagt sie. Dabei gebe es verschiedene Arten von Zöpfen. Einer ist der holländische Zopf, der am Kopf anliegt. Diese Art von Zopf sei besonders gefragt, da man ihn wie einen Kranz um den Kopf herum flechten kann.
„Flechtfrisuren unterstreichen das Feminine“, sagt Savina Müller-Hess, Juniorchefin im Salon „Haarcenter Hess“. Viele Kundinnen würden nach Haarverlängerungen fragen, um genug Haar für die Frisur zu haben. Jeden Tag kämen Kunden, die eine Frisur passend zum Dirndl verlangen. Müller-Hess habe bemerkt, dass viele typische Dirndlfrisuren auch bei Hochzeiten beliebt sind. „Zum Herbstfest hin ist die Nachfrage natürlich am größten, aber es kann das ganze Jahr über passieren, dass eine Wiesn-Frisur verlangt wird.“ Der Vorteil von vielen Flechtfrisuren sei, dass sie aufwendig aussähen, aber einfach zu machen sind.
Das demonstriert Müller-Hess an ihrer Freundin Denise Stadler. Denn gerade der Haarkranz lässt sich auch leicht zu Hause nachmachen.
Die Friseurin beginnt damit, Stadlers Haare am Kopf zu flechten. „Man kann diesen Schritt auch auslassen und mit zwei kleinen freien Zöpfen arbeiten“ sagt sie. Sie finde es aber schöner, wenn das Geflochtene um den Kopf herumgeht. Um die Frisur wirklich am Kopf zu halten, flicht Müller-Hess die umliegenden Haarsträhnen in den Zopf.
„Wichtig ist, dass die Zöpfe nicht streng aussehen, sondern locker und verspielt“, sagt sie. Deshalb zupft die Friseurin die Zopfsegmente nach dem Flechten in die Breite. So werde dünnes Haar gut kaschiert. Sobald das Haar den Kopf verlässt, flicht Müller-Hess noch zweimal weiter, bevor sie das Haar mit einem Haargummi zubindet.
Von dort aus flicht sie weiter bis zum Ende der Haarsträhne. „Wer Schritt eins ausgelassen hat, muss hier mit dem Flechten anfangen“ sagt sie. Diese beiden Zöpfe im langen Haar sind entscheidend für die Frisur. Nachdem Müller-Hess am Ende des Haars angekommen ist, bindet sie den Zopf mit einem weiteren Haargummi zu und zupft die Zopfteile auseinander.
Danach werden die beiden Zöpfe zu Schlaufen. „Das war der Grund, warum ich an den Anfang der Zöpfe einen Haargummi gebunden habe“, sagt Müller-Hess. Denn nun kann sie das Ende der Zöpfe in den Haargummi am Anfang hineinstecken.
Schließlich packt sie die beiden Schlaufen und steckt sie über Kreuz ineinander. Eine Schlaufe wird durch die andere gezogen. Zum Schluss drückt Müller-Hess die Flechtfrisur an den Kopf und steckt sie mit Haarnadeln fest. Bevor die Frisur fertig ist, wird noch einmal an den Zopfteilen gezupft.
Müller-Hess sprüht etwas Haarspray in die Frisur und dreht die Locken am Haarende. Jetzt ist Stadlers Frisur fertig und bereit fürs Herbstfest. „Ich stecke gern noch Blumen in das Haar oder flechte ein Seidenband mit dazu“, sagt Müller-Hess. Dadurch kommt mehr Farbe in die Frisur. Die Friseurin findet, dass die Deko im Haar, passend zum Dirndl, viel ausmacht.
Grundsätzlich gelte für Müller-Hess: je verspielter, desto besser. Ordentlich und aufgeräumt sei langweilig. Die Frisur lebe von lockerer Unordnung. Cordula Wildauer