Leserforum

Streichung einer kompletten Klasseist nicht hinzunehmen

von Redaktion

Zum Bericht „Eltern nach Klassenwegfall schockiert“ (Lokalteil):

Der Elternbeirat der Grundschule in Fürstätt hat meine absolute Solidarität. Die Streichung einer kompletten ersten Klasse ist nicht hinzunehmen und offenbart in erschreckender Weise, wie rücksichtslos über die Köpfe der Betroffenen hinweg das bayerische Kultusministerium seine Politik betreibt. Die Teilungsgrenze von 85 Schülern für vier erste Klassen ist keine pädagogisch begründete Zahl, sondern eine willkürlich festgelegte, die ein Ergebnis der Sparpolitik im Bildungssektor darstellt.

Pädagogen wissen, dass es bei der Ausbildung von Schülern vor allem auf den Anfang ankommt. Umfassende pädagogische Studien haben belegt, dass dabei eine Schülerzahl zwischen 13 und 17 sich als förderlich erwiesen hat. Die jetzt ohne pädagogische Erkenntnisse festgelegte Zahl von 26 Kindern in jeder der drei Klassen kommt einer bildungspolitischen Bankrotterklärung gleich. Dies gilt insbesondere bezüglich des hohen Migrationsanteils von über 50 Prozent. Auf diese Weise werden die Schulanfänger nicht die Förderung erhalten, die dringend erforderlich ist, die Gesundheit der Lehrkräfte wird weit über Gebühr belastet und die Eltern dürften zu Recht verbittert sein, dass mit ihnen und ihren Kindern derart rücksichtslos umgegangen wird. So können sich die Lehrkräfte nicht mehr in gleichem Maße auf die einzelnen Kinder einlassen. Deren mögliche optimale Leistungen werden nicht erreicht werden. Disziplinarprobleme werden steigen. Der Übergang auf eine weitergehende Schule wird erschwert.

Aus derartigen Erfahrungen heraus haben sich als Antwort auf die allgemeine Bildungskrise bundesweit 170 Organisationen zusammengeschlossen, die die „Bildungswende jetzt“ fordern.

Andreas Salomon

Rosenheim

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