„Ein großes Wohnzimmer für alle“

von Redaktion

Das GRWS-Wohnbauprojekt an der Lena-Christ-Straße in Rosenheim ist offiziell eröffnet. 212 Wohnungen bieten dort ein neues Zuhause für rund 600 Menschen – in Zeiten knappen Wohnraums ein Grund zum Feiern.

Rosenheim – Die einzelnen Gebäude des Wohnbauprojekts der GRWS Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft an der Lena-Christ-Straße gruppieren sich um eine große Freifläche mit viel Grün. Dort waren am Dienstagnachmittag Bierbänke und Biertische aufgebaut und mit Blumen festlich dekoriert. Bunte Luftballons flatterten lustig im Wind und die Musikkapelle am Wasen spielte fröhlich auf, als die ersten Ehrengäste eintrafen, darunter Vertreter der GRWS und Vertreter aus Politik und Stadtverwaltung sowie der Planer und der ausführenden Firmen.

Größtes Bauvorhaben von GRWS und Stadt

„Heute ist ein Tag zum Feiern“, sagte Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März und erinnerte in seinem Grußwort an das Richtfest für das Wohnbauprojekt im März 2020. Die Stimmung damals sei bei Weitem nicht so gut gewesen wie nun bei der offiziellen Eröffnungsfeier. Denn das Thema Corona habe da schon mehr und mehr den Alltag bestimmt. Nur zwei Tage nach dem Richtfest sei der erste Lockdown gekommen und damit sei in vielen Teilen des Lebens Stillstand angesagt gewesen. „Aber zum Glück nicht beim GRWS-Bauprojekt an der
Lena-Christ-Straße“, freute sich Rosenheims Stadtoberhaupt.

Trotz Corona-Belastung habe man den Bau im Wesentlichen ohne Verzögerung durchziehen können. Glück sei dann auch noch mit im Spiel gewesen. Denn das Bauprojekt sei auch noch weitgehend von Zinswende, Materialengpässen und sonstigen Problemen im Bausektor verschont geblieben.

Das Wohnbauprojekt an der Lena-Christ-Straße geht mit veranschlagten Investitionskosten von insgesamt 63,8 Millionen Euro und 28,7 Millionen Euro für den geförderten Teil als das bisher größte Bauvorhaben der GRWS und der Stadt in die Geschichte ein. „Durch dieses Projekt wurden auch für die regionale Bauwirtschaft Impulse gegeben“, meint Doris Schmidt-Hammer, Leiterin des Sachgebietes Wohnungswesen bei der Regierung von Oberbayern.

Entstanden ist ein Wohnungsmix von Single-Wohnungen über Wohnungen für Alleinerziehende bis hin zu großen Familienwohnungen. Im Rahmen der einkommensorientierten Förderung hat die Regierung von Oberbayern Darlehen in Höhe von 15,7 Millionen Euro bewilligt sowie einen Zuschuss in Höhe von 2,2 Millionen Euro. „Durch diese Förderung können die Mietbelastungen für die Bewohnerhaushalte je nach Einkommensstufe auf bis zu 5,50 Euro pro Quadratmeter pro Monat gesenkt werden. Bei höherem Einkommen kann die Mietbelastung auf bis zu zehn Euro steigen“, erklärte Doris Schmidt-Hammer.

Großteil der Wohnungen belegt

Ein Großteil der Wohnungen ist bereits belegt. Für die Zwei-Zimmer-Wohnungen gibt es sogar schon eine Warteliste, teilte Thorsten Schmidt von der GRWS auf Nachfrage mit.

Das Zusammentreffen von vielen unterschiedlichen Menschen in so kurzer Zeit birgt auch Gefahren, weiß Projektleiterin Christine Peter vom Architekturbüro SPP Sturm, Peter und Partner. „Es ist eine riesige Herausforderung, dass sich daraus nun eine Gemeinschaft entwickelt. Diese entsteht nicht auf Knopfdruck und ist auch kein Selbstläufer“, meinte sie. Die Architektur könne diesen Prozess allenfalls unterstützen. Ort für Begegnung und Gemeinschaft sei die großzügig gestaltete Freifläche mit Spiel- und Ruhezonen. „Das ist quasi ein großes Wohnzimmer für alle“, hofft Christine Peter.

Bei der offiziellen Eröffnungsfeier wurde dieses „Wohnzimmer“ nun erstmals mit viel Leben erfüllt. Denn nach den Reden stand ein großes Mieterfest mit Musik und kulinarischer Verpflegung durch den Verein „Rosenheimer Leibspeise“ auf dem Programm.

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