Rosenheim – Die kroatisch katholische Gemeinde in Rosenheim hat ihr 50-jähriges Bestehen mit einem fröhlichen Festakt im Ballhaus und einem feierlichen Gottesdienst in der Christkönig-Kirche gefeiert. Gegründet wurde die kroatisch katholische Mission im Jahr 1973 von der Erzdiözese München und Freising. Heute zählt die Gemeinde rund 8000 Mitglieder.
Seit sechs Jahren ist Pfarrer Frano Cugura in der Gemeinde tätig. Kleinere Andachten hält er im Gemeindehaus in der Heilig-Geist-Straße ab, während der sonntägliche Gottesdienst in der Christkönig-Kirche stattfindet. Dort wurde auch der Festgottesdienst zu Ehren des Jubiläums abgehalten. Daran nahmen neben Mitgliedern der Gemeinde auch zahlreiche Ehrengäste teil, darunter Oberbürgermeister Andreas März.
Die Kirche war passend zum Erntesonntag festlich geschmückt. Im Mittelgang standen Opfergaben bereit, darunter ein kleines Olivenbäumchen und eine Schüssel mit kroatischer Erde. Als Zeichen der Verbundenheit wurde der Gottesdienst zum Teil in kroatischer, zum Teil in deutscher Sprache gehalten. Viele Gläubige kamen festlich gekleidet in kroatischen Trachten.
In seiner Predigt sprach Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg über die Herausforderungen der Migration und betonte, dass die kroatisch katholische Gemeinde mit ihrer eigenständigen Kultur nicht nur das Erzbistum München und Freising, sondern auch die Stadt Rosenheim bereichere. Er unterstrich, dass Migration eine Bereicherung sein kann. Die sich verändernde Gesellschaft in Deutschland könne dazu führen, dass sich auch Christen manchmal wie Migranten fühlten. Doch Mauern zu errichten und sich zu verstecken, sei, so der Weihbischof, der falsche Weg.
Am Abend vor dem Gottesdienst war das Bestehen der Gemeinde bereits mit einem Fest im Ballhaus gefeiert worden. Ehrengäste wie der Generalkonsul Vladimir Duvnajak und viele Seelsorger, einschließlich der Leiter der Christkönig-Kirche, Pfarrer Sebastian Heindl, waren eingeladen. Die bayerische und die kroatische Flagge waren auf der Bühne zu sehen. Zum Auftakt sangen die Gäste gemeinsam die kroatische Nationalhymne „Unsere schöne Heimat“. Anschließend beeindruckten folkloristische Auftritte und kroatische Lieder die Besucher.
„In Rosenheim haben wir einen Ort gefunden, wo wir uns zu Hause fühlen, ein Zuhause in der Ferne“, sagte Dr. Alexander Hoffmann, Abteilungsleiter der muttersprachlichen Seelsorge der Erzdiözese München und Freising.wu