Rosenheim – Stephan Michl steckt mitten in den Vorbereitungen. Am Montag, 6. November, feiert der Antiquar aus Rosenheim seine Premiere im Würstlstand. Erst vor einigen Wochen habe er davon erfahren, dass Eric Brodka – der den Stand im Mai übernommen hatte – das Wirtshaus „Zum Augustiner“ aufgibt. Und damit auch den Stand auf dem Max-Josefs-Platz.
„Es hat mehrere Bewerber gegeben, aber ich wollte es unbedingt machen“, sagt Michl. Er habe das Gespräch mit Eric Brodka gesucht und sein Interesse bekundet. „Der Würstlstand gehört einfach zum Max-Josefs-Platz“, sagt der Antiquar. Schon als kleiner Bub habe er hier seine Currywurst gegessen und sich mit den Verkäuferinnen unterhalten.
Die Familie hat Erfahrungen in der Gastronomie. Stephan Michls Eltern betrieben zwölf Jahre lang den Saftladen am Mittertor. Angeboten wurden kleine Speisen, Säfte und Espresso. „Der war sehr erfolgreich“, sagt Vater Peter Michl. Doch irgendwann sei der Stress zu viel geworden, auch weil er und seine Frau alles alleine gestemmt hätten. Schweren Herzens entschieden sie sich damals dazu, das Geschäft zu schließen. Mittlerweile hat sein Sohn Marco in den Räumen einen Juwelier-Laden eröffnet.
Nur wenige Meter weiter – am Max-Josefs-Platz 20 – hat Stephan Michl das Geschäft „Classic Times“, wo er Schmuck, Uhren und Raritäten verkauft. Unterstützung bekommt er nach wie vor von seinem Vater. Anders hätte sich auch nicht realisieren lassen, dass der Rosenheimer den Würstl-stand übernimmt. Denn der Plan ist, dass von Montag bis Samstag unter anderem Curry- und Weißwürste verkauft werden sollen.
Auch wenn die Suche nach Personal alles andere als einfach gewesen sei, habe er zwei Mitarbeiter gefunden, die sich auskennen. Er selbst versuche gerade so viel wie möglich über das Handwerk zu lernen.
Er habe das Gespräch mit Metzgern gesucht, sich genau erklären lassen, worauf es ankommt – beispielsweise, wie man eine Weißwurst richtig schneidet oder wie eine Bratwurst gemacht wird. „Es wird eine Herausforderung, aber ich bin guter Dinge“, sagt Stephan Michl. Vorerst will er den Stand genauso betreiben, wie es die Rosenheimer gewöhnt sind. In ein paar Jahren sei eine Erweiterung durchaus vorstellbar.
„Ich freue mich sehr darauf, dass es endlich losgeht“, sagt Michl. Er sei ein kommunikativer Mensch, freue sich schon jetzt auf die zahlreichen Gespräche mit den Kunden. Ihm sei es wichtig, gerade zu Beginn immer vor Ort zu sein. „Ich wüsste nicht, warum es nicht funktionieren sollte“, sagt er. Und auch Papa Peter ist optimistisch: „Wir helfen als Familie zusammen.“
Eric und Georgia Brodka verabschieden sich damit offiziell vom Max-Josefs-Platz. „Wir hatten eine sehr gute Zeit, es hat Spaß gemacht und war eine gute Erfahrung“, sagen sie über die Zeit als Betreiber des Würstlstands.
Wie es für die beiden weitergeht, wissen sie im Moment noch nicht. Und auch ein neuer Pächter für das Wirtshaus „Zum Augustiner“ steht noch nicht fest. Das bestätigte die Geschäftsleitung der Augustiner Brauerei auf OVB-Anfrage.