Stadt will nicht auf Regierung warten

von Redaktion

Rosenheim gibt neue Pläne für Baulücke zwischen Medical Cube und Parkhaus bekannt

Rosenheim – Seit Jahren liegt die Fläche zwischen Medicial Cube und Parkhaus am Rosenheimer Bahnhof brach. Ursprünglich sollte der Bereich für die Regierung von Oberbayern freigehalten werden. Jetzt gibt es eine neue Idee.

Für die Rosenheimer SPD war die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses ein Erfolg: Vor rund einem Monat hatten sie in einem Antrag gefordert, dass das Baufeld 3 entwickelt wird. Jetzt ist die Entscheidung gefallen. „Es gibt Ideen, die intern diskutiert werden“, bestätigte Oberbürgermeister Andreas März (CSU) während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Seit rund sechs Jahren hält die Verwaltung die rund 4000 Quadratmeter große Fläche am Bahnhof für eine Teilverlagerung der Regierung von Oberbayern frei.

„Gemäß der zweiten Stufe der Heimatstrategie der Bayerischen Staatsregierung hat die Regierung von Oberbayern den Auftrag, bis 2030 500 Beschäftigte nach Rosenheim zu verlagern“, bestätigt ein Regierungssprecher in der Vergangenheit.

400 Beschäftige sollen
noch nachkommen

Die ersten 100 Beschäftigten sind bereits im Mai in ein Gebäude an der Oberaustraße im Rosenheimer Aicherpark eingezogen. Weitere 400 sollen folgen. Als Standort infrage kam hierfür auch das Baufeld 3 am Bahnhof. Doch diese Pläne scheinen mittlerweile vom Tisch. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung von Oberbayern das Grundstück kauft, ist gering“, sagte März während der Sitzung. Ziel sei es jetzt, „aktiv in die Vermarktung zu gehen“.

„Das Baufeld 3 am Bahngelände Süd ist das letzte Grundstück, das im Zuge der Entwicklung des Bahnareals Nord unberüht geblieben ist“, sagte Fraktionsvorsitzender Abuzar Erdogan. In Rosenheim gebe es einen Bedarf an Wohnraum und Gewerbe, gleichzeitig verfolge man das Ziel, die Innenstadt nachzuverdichten.

„Wir können dieses Grundstück keine weiteren Jahre für eine mögliche Nutzung durch die Regierung von Oberbayern vorhalten“, sagte er. Aus diesem Grund regte die SPD an, dass die Stadt das Baufeld für eine gewerbliche oder gemischte Nutzung aus Gewerbe und Wohnen entwickelt und vermarktet. Vorstellbar sei beispielsweise die Schaffung von Wohnraum oder eines „Gewerbeparks mit interessanten Arbeitsplätzen“. Worauf sich die Stadträte am Ende einigen, ist im Moment noch offen.

Verkauf des Baufelds
ist keine Option

Fakt ist aber, dass die Fläche nicht mehr länger freigehalten werden soll. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses einstimmig aus. „Wir müssen uns überlegen, wo unsere Stärken liegen, welche Sparten wenig Platz brauchen und viel Umsatz generieren“, sagte Peter Rutz, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Er erinnerte beispielsweise daran, dass das „Stellwerk 18“ ein Erfolgsmodell sei.

Andreas März merkte während der Sitzung an, dass er nicht daran interessiert sei, das Baufeld zu verkaufen. „Das wäre eine vergebene Chance“, sagte er. Herbert Borrmann, Fraktionsvorsitzende der CSU, lobte, dass es mit dem Baufeld 3 jetzt vorangehe. Er erinnerte daran, dass auf dem Baufeld auch ein Platz für die geplante Fuß- und Radwegebrücke eingeplant werden muss. „Der Fokus sollte auf einem modernen, ansprechenden Entwurf liegen“, sagte er.

Nach Aussagen der Verwaltung ist in der Nähe des Parkhauses ein Platz vorgesehen, der als mögliches Entree für eine Fuß- und Radwegebrücke als Übergang zum Bahngelände Süd entlang der Enzensperger Straße dienen könnte. Die Verwaltung will jetzt die Entwicklung des Baufelds vorantreiben.

Regierungsstandort
bleibt weiterhin offen

Wo allerdings die zusätzlichen Mitarbeiter der Regierung von Oberbayern unterkommen sollen, ist im Moment noch offen. „Es gibt Optionen, die ich nicht nennen darf“, sagte März. Vorstellbar sei aber beispielsweise ein Ausbau an der Oberaustraße.

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