Ein Segen für die Stadtgesellschaft

von Redaktion

Ein echter Segen ist das FitZ-Angebot in der Stadt Rosenheim: Fit in die Zukunft ist ein deutschlandweit einzigartiges Begabungsförderungskonzept, das hilft, frühkindliche Talente zu erkennen und Fähigkeiten zu fördern, die vor allem auch im Berufsleben Gold wert sind.

Rosenheim – „Dieses autarke Leuchtturmprojekt ist völlig unabhängig von Bildungsströmungen und steht allen Kindern offen, ganz egal aus welcher sozialen Schicht sie kommen“, erklärt Wolfgang Zeller, Erster Vorsitzender des Fördervereins. Denn: das Angebot ist für die Kinder kostenfrei.

Zu verdanken ist das der Sparkassen-Stiftung Zukunft, der Kultur- und Sozialstiftung Dr. Michael Stöcker, der Gertraud-Stumbeck- sowie der Emmy-Schuster-Holzammer- und der Bürgerstiftung Rosenheim. Zahlreiche Spenden und Mitgliedsbeiträge sind weitere Finanzquellen, die das Angebot möglich machen.

150 Individuelle
Förderangebote

In unterschiedlichsten Kursen aus fünf Bereichen – künstlerisch-darstellend, sportlich-motorisch, musisch, sozial-emotional und intellektuell – können Kinder aus den Rosenheimer Kitas und Grundschulen teilnehmen. In rund 150 individuell abgestimmten Förderangeboten, darunter zum Beispiel Mikroskopieren, Erste Hilfe, Schach, Akrobatik, Instrumentenkarussell, Eishockey oder Holzwerkstatt, werden Begabungen gestärkt.

„Die Teilnahme fördert das Lernen, die Ichstärke und Motivation“, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Saalfrank. Intensiviert wird zudem die Zusammenarbeit zwischen Eltern, den Bildungseinrichtungen und den Schulämtern – und noch mehr: „Die Teilnahme an den Kursen stärkt das Klassenklima. Die Kinder erfahren, welche Talente und Fähigkeiten in ihnen und anderen stecken. Das wirkt Wunder in Sachen Selbstakzeptanz, Toleranz und Respekt für andere.“

Gerade nach den einschneidenden Jahren der Corona-Pandemie, die für viele Kinder, deren seelische Gesundheit und die soziale Interaktion schwere Konsequenzen hatten, sei das Angebot von FitZ heilsam: „Zum einen ist durch die Verlagerung in den digitalen Unterricht und das Home Schooling eine bestimmte Art des Lernens verloren gegangen – ganz zu schweigen von gesunden Hobbies“, erläutert Wolfgang Zeller, der als ehemaliger Mittelschulrektor große Erfahrung mit Schülern und Schülerinnen hat. Einzelgängertum, Versagensängste und natürlich der Medienkonsum seien sprunghaft gestiegen. „Das Lernen mit Herz, Hirn und Hand, das bei FitZ praktiziert wird, war durch die Maßnahmen vollkommen beschnitten.“ Gerade das Tun, das Miteinander, sei aber für Kinder und ihren Lernprozess besonders wichtig.

„Aktuell sehen sich Kinder mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert“, führt Ulrike Saalfrank weiter aus. Neben Corona seien das Ukraine-Krieg, Klima-Krise, Migration und die Angst vor Verarmung. Dieses „Potpourri“ führe dazu, dass sich die Entwicklung von Kindern verzögere. „Im Kindergarten lernen die Kinder später sprechen – was Folgen für die Schulen hat. Ein weiteres Beispiel: In den vergangenen drei Jahren sei es vor allem für Zwölf- bis 13-Jährige sehr schwer gewesen, Freundschaften zu knüpfen und soziale Kontakte zu pflegen – einer der wichtigsten Schritte in diesem Alter. Aufgrund all dieser verzögerten oder gar verhinderten Prozesse hätten sich seelische Störungen bis hin zu Zwangshandlungen entwickelt. Viele Kinder litten unter Vernachlässigung, Misshandlung, Angst, Depression und Suchtproblemen. Die Folge: sozialer Rückzug.

Genau hier kann das FitZ-Angebot segensreich einsetzen. „Das Lernen auf verschiedenen Ebenen stärkt die seelische Gesundheit, sorgt für Ausgleich, weckt Kreativität und wirkt enorm stabilisierend und beruhigend“, erklärt Ulrike Saalfrank. „Die Kurse setzen bei den individuellen Interessen an. Die Kinder bekommen neue Impulse, werden motiviert und entwickeln ein gesundes Selbstvertrauen.“ Ein weiteres Plus der Kurse: Kinder aus Migrantenhaushalten und Kinder mit Behinderung werden eingebunden und integriert. „Wir schaffen Chancengleichheit für alle“, so Wolfgang Zeller.

Nicht nur die Kinder, auch die Klassengemeinschaft, die Lehrer und Elternhäuser sowie spätere Arbeitgeber profitieren von FitZ: „Die Kurse bereiten nachhaltig auf das spätere Berufsleben vor.

Unternehmer
werden zu Paten

Unternehmer können Patenschaften für Kitas und Grundschulen übernehmen. Handwerksbetriebe schicken zum Beispiel Maler oder Tischler, um die Talente – und das Interesse – der Kinder zu wecken. Praktische Fertigkeiten und Soft Skills wie Selbstbewusstsein, Konzentrationsfähigkeit, Empathie, respektvoller Umgang mit anderen und vieles andere mehr, die im Berufsleben gefragt sind, werden in den FitZ-Kursen direkt oder indirekt gefördert und ausgebildet“, weiß Saalfrank. Ihr Resümee: „FitZ nicht nur gut für die einzelnen Kinder, es ist Kitt für die Stadtgesellschaft.“

Das ist FitZ

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