Rosenheim – Es war einer von Bernadette Gietls Lebensträumen, einmal Prinzessin der Faschingsgilde Rosenheim zu sein. Dieses Jahr gingen gleich zwei Träume in Erfüllung. Neben der Vorfreude auf die Faschingssaison planen Gietl und ihr Verlobter Oliver Rapp auch ihre Hochzeit. An ihre Verlobung können sich beide noch gut erinnern – und das aus gutem Grund.
Im Studium kennengelernt
Kennengelernt haben sie sich durch den Beruf des Osteopathen. Beide studierten an derselben Universität. Rapp begann 2017 mit seinem Studium. Auf der Erstsemester-Party lernte er Gietl kennen, die bereits im zweiten Jahr war. Doch Gietl war damals noch mit jemand anderem zusammen. Als sie sich trennten, nahm Rapp seinen ganzen Mut zusammen und fragte Gietl nach einem Date. „Ich war nur froh, dass sie ja gesagt hat“, sagt Rapp.
Von da an gingen sie gemeinsam durchs Leben. Und dieses Jahr gingen sie einen Schritt weiter. „Es war an einem Montag. Um genauer zu sagen, der 10. April“, sagt Rapp und lacht. „Ich kann mich so gut daran erinnern, weil ich sehr aufgeregt war.“ Beide haben schon mehrmals über Hochzeit und Familie gesprochen. Beide waren sich einig, kein „pompöses Ding“ aus der Verlobung zu machen. „Wir wollten, dass es ehrlich ist. Denn für uns kommt es auf die Worte und nicht auf die Aktion an“, sagt Gietl.
Und so kam es dann auch. Rapp fragte seine Freundin auf der Couch, ob sie ihn heiraten möchte. Sie sagte ja. Doch anstelle eines Ringes gab es für Gietl einen kleinen Stein. „Ich hatte ihm mal erzählt, dass Pinguine ihr Leben lang zusammenbleiben und ihrem Partner einen Stein zurollen“, sagt die Faschingsprinzessin. Daran erinnerte sich Rapp und rollte seiner Freundin auch ein kleines Stück Gestein zu. Mittlerweile tauschten sie diesen gegen einen Verlobungsring.
Nächstes Jahr ist es dann soweit. Im Mai geben sie sich das Ja-Wort. Doch neben dem Fasching auch noch eine Hochzeit zu planen, kam für die beiden nicht infrage. „Wir wussten, dass es eine intensive Zeit wird, also haben wir die Hochzeit schon Anfang des Jahres geplant“, sagt Gietl. Nun fokussieren sich beide auf die fünfte Jahreszeit.
Fasching begeisterte Gietl schon immer. Die 27-Jährige wuchs in Rosenheim auf und besuchte viele Faschingsbälle. Die Leidenschaft wuchs, als sie 2013 als Debütantin auf dem Rosenball tanzte. „Da erlebte ich die ganze Faschingsgilde. Das war aufregend und ich beschloss, bei der Garde mitzumachen“, sagt Gietl. Es sei für sie etwas Besonderes, Fasching so hautnah erleben zu dürfen.
Anders war das bei ihrem Verlobten. Der 33-Jährige kommt aus dem Norden und hatte mit Fasching wenig am Hut. Doch die Begeisterung seiner Verlobten steckte ihn an. „Wir haben zusammen einen Tanzkurs besucht und es hat viel Spaß gemacht“, sagt Rapp. Damit fiel die Entscheidung, sich als Prinzenpaar zu bewerben.
Das Motto durfte sich das Paar nicht selbst überlegen, aber ihre Faschingsnamen. Prinzessin Bernadette I., Hüterin über Gesundheit aus dem Reich der singenden Freunde, wollte mit ihrem Namen ihre Leidenschaft für ihre Arbeit und für den Chor „Lauter Freude“, in dem sie mitsingt, zum Ausdruck bringen. Prinz Oliver I., ringender Kämpfer aus dem hohen Norden, spiegelt seine Leidenschaft für die Kampfsportart Brazilian Jiu-Jitsu wider. Denn der 33-Jährige ist sportlich sehr aktiv und verbringt viel Zeit beim Joggen und im Fitnessstudio.
Intensives
Tanztraining
Doch die Zeit für Hobbys fällt derzeit kürzer aus. Zweimal die Woche trainieren sie für den Rosenball. Das Training sei intensiv und anstrengend, dennoch haben beide viel Spaß. Besonders der Walzer gefällt dem Paar.
Am 11. November hatten sie ihren ersten großen Auftritt. Die Aufregung sei groß gewesen. Vor allem für Rapp, der noch nie vor vielen Menschen getanzt hat. „Der Gedanke, dass die Zuschauer auch nur Menschen sind, die einfach einen schönen Abend haben wollen, hat mir sehr geholfen“, sagt der 33-Jährige.
Bis zum Rosenball dauert es noch. Doch das Paar freut sich jetzt schon auf die kommende Faschingszeit. Gemeinsam wollen sie den Zuschauern ein schönes Erlebnis schenken und die Zeit genießen. Um sich dann wieder voll und ganz ihrer Hochzeit widmen zu können.