Rosenheim – Vor 50 Jahren startete in Rosenheim die „Stadtantenne“, eines der ersten Kabelfernsehnetze Deutschlands. Daraus ging dann vor 25 Jahren der kommunale Telekommunikations- und Kabel-TV-Anbieter komro hervor. Beim jetzigen Doppeljubiläum gab es deshalb nur Lobeshymnen – und das zurecht. Im Kuko blickte man auf die Leistungen der Pioniere im Rathaus und den Stadtwerken zurück, die vor 50 Jahren den Grundstein für das heutige Unternehmen legten.
Ein Blick auf
die Geschichte
Norbert Haimerl moderierte die Jubiläumsfeier und begrüßte dazu viele Gäste im Kuko, besonders die stellvertretende Landrätin Marianne Loferer, Stadt- und Aufsichtsräte und einige Bürgermeister der Nachbargemeinden. Ein Jubiläumsfilm zeigte die Stationen und die erstaunliche Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte auf. Alles begann eigentlich einst mit dem Bau des Sparkassen-Hochhauses, welches Funkschatten auf Teile der Innenstadt warf und so den Fernsehempfang über die damals gebräuchlichen Dachantennen störte.
Am 3. Mai 1972 fasste dann der Rosenheimer Stadtrat den historischen Beschluss, eine zentrale Antennenanlage zum Zwecke der Übertragung von Rundfunk und Fernsehprogrammen zu errichten. 1998 nahm dann die komro ihren Betrieb auf und versorgte 16500 Wohneinheiten mit Kabel-TV. Das ursprünglich reine TV-Kabelnetz wurde im Laufe der Jahre zum leistungsfähigen Glasfaser-Breitbandkabelnetz ausgebaut.
Für den Moderator Norbert Haimerl waren die vergangenen 25 Jahre eine Aneinanderreihung von Innovationen. Der komro sei es wiederholt gelungen, auf die richtige Technologie zu setzen. So zum Beispiel schon Anfang der 2000er-Jahre, als das Unternehmen schnelles Internet über das Fernsehkabel in Rosenheim möglich machte. Wo sich andernorts die Internetnutzer noch mit Abrechnung pro Minute und analogen Modems begnügen mussten, war im komro-Verbreitungsgebiet schon echtes Hochgeschwindigkeits-Internet verfügbar.
Komro-Produkte gibt es in Rosenheim, Engelsberg und Penzberg sowie in einigen Ortsbereichen von Stephanskirchen, Schechen, Raubling und Prutting. Seit Juni 2015 bietet komro unter der Marke „komro CITY WLAN“ in Rosenheim einen kostenfreien WLAN-Dienst für Bürger und Gäste an. Inzwischen ist nahezu der gesamte Innenstadtbereich vom Bahnhofsvorplatz bis zur Loretowiese über ein dichtes Netz von 150 Hotspots versorgt.
Rosenheim gegen
den Antennenwald
Oberbürgermeister Andreas März, Aufsichtsratsvorsitzender der komro, sprach das Grußwort. Er erinnerte an das Jahr 1971, als in der Bild-Zeitung die Schlagzeile auftauchte: Rosenheim holzt den Antennenwald über seinen Dächern ab. Aber genau das war der Anfang zu dieser bemerkenswerten Entwicklung, so der Oberbürgermeister. Für ihn war die komro schon immer mit ihren Ideen der Zeit voraus. März wünschte der komro für die Zukunft das gleiche Miteinander wie bisher, den guten Geist des Anpackens und den unveränderten Gestaltungswillen.
Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, die gleichzeitig Gesellschafter der komro sind, legte den Fokus auf die Qualität des Angebotes. „Die Menge wird steigen, aber steigt auch die Qualität?“, fragte er sich und sprach die Verantwortung für die Inhalte an. Der Fähigkeit, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, werde künftig hohe Bedeutung zukommen. „Hier müssen wir uns schützen.“
Für Gert Vorwalder, Geschäftsführer der komro, reicht das Netz allein nicht, man müsse dieses auch bespielen können. Dabei lobte er besonders seine Techniker, die stets das Motto leben, „vorne dran zu sein und nicht hinterherzuhinken“.
Carsten Engelke, Director Technology beim Breitbandverband ANGA, sprach anschließend eine Laudatio. Es sei absolut beeindruckend, was in Rosenheim passiert sei, lobte er das Engagement der Verantwortlichen. Nach seinen Worten brennt das Team so richtig für sein Produkt. „Hier wird nicht der Kopf in den Sand gesteckt, hier setzt man sich zusammen, um einen Weg zu finden.“ Alfred Rauscher, Vizepräsident des Bundesverbandes für Breitbandkommunikation, erklärte, dass Rosenheim stolz sein könne, in der Vergangenheit so mutige Entscheidungen getroffen zu haben.