Rosenheim – In der Innenstadt wird es vorerst keine neue Grundschule geben. Das wurde jetzt in der jüngsten Sitzung des Schulausschusses bekannt gegeben. „Für die nächsten zehn Jahre ist dieser Vorschlag erst einmal vom Tisch“, sagte Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Ursprünglich war geplant gewesen, eine zweizügige Grundschule an der Mittelschule am Luitpoldpark zu bauen. Die zusätzlichen Plätze hätten sowohl die Astrid-Lindgren-Schule als auch die Prinzregentenschule entlastet – nicht aber die Grundschule in Fürstätt – des Schulsprengels wegen.
Neubau würde
16 Millionen kosten
Prüfungen vonseiten des Zentralen Gebäudemanagements (ZGM) haben jetzt ergeben, dass die Kosten für den Neubau bei rund 16 Millionen Euro liegen. „Also haben wir uns überlegt, ob es nicht auch reicht, die bestehenden Standorte zu erweitern“, sagte Michael Keneder, Dezernent für Jugend, Soziales, Schule und Kultur.
Bereits im Juli hatten sich die Stadträte einstimmig für eine Erweiterung der Grundschule Pang bis 2027 ausgesprochen. Vorgesehen ist, dass an dem Standort sechs zusätzliche Klassenzimmer entstehen sollen, denn bis 2034 steigt dort laut Prognose die Schülerzahl von 248 (Stand September 2023) auf 348 an. Grund hierfür ist unter anderem das geplante Wohngebiet an der Krainstraße. Hier sollen 165 neue Wohnungen für knapp 400 Einwohner entstehen.
Grundschule Pang soll
erweitert werden
Neben einer Erweiterung der Grundschule Pang wurde auch geprüft, ob an der Grundschule Erlenau zusätzliche Plätze geschaffen werden können. „Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir den Platz dort für den Ausbau des Ganztags brauchen“, sagte Michael Keneder während der Sitzung. Vorstellbar sei stattdessen, die Grundschulen in Fürstätt und Westerndorf um jeweils einen Zug zu erweitern. „Bis Anfang der 2030er-Jahre werden rund 2500 Grundschüler prognostiziert“, heißt es aus dem Rathaus. Insbesondere an Standorten wie der Grundschule Fürstätt, der Astrid-Lindgren-Grundschule sowie der Prinzregentenschule komme es bereits jetzt zu „erheblichen räumlichen Defiziten“.
In Fürstätt rechnet die Stadtverwaltung bis 2034 mit einem Anstieg von 303 (Stand September 2023) auf 407 Schüler. Grund hierfür sind der geplante Neubau in Unterfürstätt sowie die Entwicklungen rund ums südliche Bahnhofsareal. An der Astrid-Lindgren-Grundschule steigt die Zahl der Grundschüler auf 366 an – unter anderem wegen der anstehenden Nachverdichtungen in der Innenstadt wie etwa im Kathrein-Werksviertel.
Besonders stark zunehmen werden die Zahlen in der Prinzregentenschule. Denn neben der geplanten Entwicklung im Rosenheimer Norden stehen auch die Bauvorhaben in der Pichlmayerstraße sowie in der Wittelsbacher Straße an. Die Verwaltung rechnet deshalb mit einem Anstieg von 431 (Stand September 2023) auf 493 Schüler.
Nach Einschätzung der Regierung von Oberbayern scheint „ein Zuwachs von drei Grundschulzügen im Stadtgebiet Rosenheim einer realistischen Planung zu entsprechen“. Wie es jetzt weitergeht, wird im Rahmen des jährlichen Schulleitergesprächs vertieft. Im kommenden Jahr soll den Stadträten dann ein Bau- und Maßnahmenprogramm vorgelegt werden.