Rosenheim – Immer wieder haben Streiks in den vergangenen Monaten für Einschränkungen im öffentlichen Leben gesorgt. Besonders aufgefallen sind dabei die Streiks der Lokführer. Doch auch im Öffentlichen Dienst laufen derzeit Tarifverhandlungen – und das trifft nun auch Studierende der Technischen Hochschule in Rosenheim. „Die Preise sind stark gestiegen und sie steigen weiter, deshalb brauchen die Beschäftigten deutlich mehr Geld“, sagt Andreas Sollinger, Personalratsvorsitzender der TH Rosenheim.
Die Gewerkschaft Verdi ruft Tarifbeschäftigte, Auszubildende, Praktikanten und Studierende daher für heute, Mittwoch, zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Gestreikt wird ab 8 Uhr morgens, Kundgebungen finden allerdings erst ab 12 Uhr statt. Und das hat auch einen wichtigen Grund, wie der Rosenheimer Verdi-Gewerkschaftssekretär Domingo Heber erklärt. „Die Reden starten erst gegen die Mittagszeit, sodass auch die verbeamteten Kollegen in ihrer Pause daran teilhaben können.“ Denn: Für Beamte gilt ein Streikverbot.
Heber rechnet mit rund 100 Teilnehmern. Er ist gespannt, wie groß das Engagement an diesem Tag sein wird. Es ist sein „erster Aufschlag“. Mit rund 100 Teilnehmern wäre er bei einer Anzahl von 400 Beschäftigten aber zufrieden. „Die TH hat ja noch keine Streikerfahrung.“
Auch wer nicht am Streik teilnimmt, wird die Auswirkungen voraussichtlich zu spüren bekommen. Besonders dann, wenn es die hungrigen Studierenden in die Mensa treibt. Denn diese wird den gesamten Tag über geschlossen bleiben. „Das wird auch für den Arbeitgeber ökonomisch spürbar sein“, erklärt Heber. An den Standorten Mühldorf, Traunstein und Burghausen sind keine eigenständigen Aktionen geplant. Daher würden die Auswirkungen des Streiks dort wohl deutlich weniger spürbar sein, erwartet Heber. Ob Vorlesungen ausfallen, lasse sich noch nicht so genau sagen. Die Dozenten sind in der Regel Beamte. Hier müsste man sehen, wie stark sie von ihren Assistenten und Praktikanten abhängig sind – die auch zum Streik aufgerufen sind. Patricia Huber