Rosenheim – Ein neues Zeitalter im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) der Region bricht morgen, Sonntag, mit dem Beitritt von Stadt und Landkreis Rosenheim zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) an. Zugleich steht der große Fahrplanwechsel an, der europaweit immer am zweiten Sonntag im Dezember stattfindet.
Etliche Neuerungen
auch in Rosenheim
Auch in Rosenheim bringen diese Ereignisse etliche Neuerungen, wie die OVB-Heimatzeitungen erfahren haben. Die markanteste dürfte sein, dass die ein- und zweistelligen Liniennummern im Stadtverkehr durch dreistellige ersetzt werden. So wird aus der Linie 1 die Linie 401, aus der Linie 20 die Linie 420 und so weiter.
Ebenfalls neu ist, dass stadteinwärts alle Stadtbusse auf der Stammstrecke zwischen Bahnhof und Stadtmitte wieder zusätzlich in der Bahnhofstraße an der ehemaligen Haltestelle vor der Drogeriemarkt-Filiale „Rossmann“ halten. Pkw-Fahrer werden deshalb gebeten, die Halteverbote dort zu beachten. Die bisherigen Abfahrtsstellen am Regionalen Busbahnhof (ROB), Südtiroler Platz, bleiben wie bisher bestehen.
Veränderungen gibt es beispielsweise auch im Süden der Stadt. Die Frühkurse der Linien 11 und 12 erhalten neue Abfahrtszeiten und sind schneller am Bahnhof und in der Innenstadt. Betroffen sind die Busse von Montag bis Freitag bis 6.30 Uhr, samstags bis 8.30 Uhr, in den Stadtteilen Aisingerwies, Aising, Pang, Westerndorf am Wasen, Hohenofen, Brucklach, Schwaig und Gries. Die Zeiten der Linie 10 in die Kastenau verschieben sich zudem und auch in den Stadtteilen Kaltwies, Kaltmühl, Alt-Happing und Kastenau gibt es abends Anpassungen. Jahreszeitlich bedingt fallen aktuell immer mehr Baustellen weg, sodass die Busse auf die ursprünglich vorgesehenen Routen wieder zurückkehren können.
Die Fahrt der Linie 422 um 0.38 Uhr von Montag bis Samstag entfällt. Stattdessen fährt zusätzlich ein neuer Kurs der Linie 421 um 1.30 Uhr von Montag bis Samstag in der Stadt los. Diese Fahrt endet um 1.59 Uhr am Brückenberg.
Fest steht auch: Wer denkt, dass die Busse in Rosenheim mit dem MVV-Beitritt ab sofort häufiger fahren, der irrt sich. Denn in Bezug auf die Taktdichte gibt es weiterhin keine Verbesserungen. Auch an Sonn- und Feiertagen bleiben die Fahrzeuge im Depot. Nach wie vor fährt an diesen Tagen nur das Anruf-Sammel-Taxi nach einer vorherigen und individuellen Bestellung. Neue Linien, die bisher nicht erschlossene Gewerbe- und Wohngebiete bedienen, sind ebenfalls nicht geplant.
Auf komplett neue Beine gestellt wird zudem das Ticket-System. Einzelfahrkarten sind zum Beispiel als „MVV-Kurzstrecke“ auch künftig beim Busfahrer erhältlich und werden günstiger (1,90 Euro statt bisher 2,10 Euro). Diese sind eine Stunde lang mit beliebig vielen Umstiegen im Stadtgebiet gültig – auch in den Regionalbussen. Tickets, die an den Fahrschein-Automaten gekauft werden sowie Streifenkarten müssen vom Busfahrer oder an der Haltestelle vor dem Einstieg entwertet werden.
Das Rosenheimer Stadtgebiet liegt ab sofort in der Tarifzone „7“, Kolbermoor in Zone „6 und 7“. Wie berichtet, fällt das Ein-Euro-Ticket am Samstag weg. Das Deutschland-Ticket gilt dagegen weiterhin und bleibt zum Preis von 49 Euro die günstigste Monatskarte. Es ist bundesweit in allen Bussen und Zügen des Nah- und Regionalverkehrs gültig.
Neue Öffnungszeiten
der Servicestellen
Der MVV-Beitritt und der Fahrplanwechsel in diesem Jahr werden voraussichtlich besonders viel an Informationsbedarf auslösen. Da sich auch für das Fahrpersonal viele Neuerungen ergeben, ist es am besten, sich frühzeitig und ohne Zeitdruck zu informieren. Für Fragen steht beispielsweise eine neue MVV-Servicestelle bereit, die im Kundencenter des Rosenheimer Bahnhofs eröffnet worden ist. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 7 bis 18 Uhr, Samstag von 8.30 bis 12 Uhr und 12.30 bis 16 Uhr; Sonn- und Feiertag von 9.30 bis 12 Uhr und 12.30 bis 17 Uhr.
Auch das Kroiss-Ticket-Zentrum in der Stollstraße erhält eine MVV-Servicestelle. Geöffnet ist dort Montag von 7.30 bis 17 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 9.30 bis 17 Uhr und Donnerstag von 9.30 bis 19 Uhr.
Ausführliche Infos gibt es unter www.mvv-muenchen.de. Neben Stadt und Landkreis Rosenheim liegen nun auch die Landkreise Miesbach sowie Bad Tölz-Wolfratshausen im MVV- Verbundraum. aez