Petition für einen sichereren Schulweg

von Redaktion

Die Situation in der Kirchbachstraße in Rosenheim ist gefährlich. Davon ist Annetta Kaupp überzeugt. Die junge Mutter fordert einen Zebrastreifen und hat eine Unterschriftenaktion gestartet. Doch die Stadt reagiert verhalten auf den Vorschlag.

Rosenheim – Annetta Kaupp hat genug davon, tatenlos zuzusehen. Schon seit einiger Zeit ist der jungen Mutter die Situation rund um die Kirchbachstraße ein Dorn im Auge. Die Strecke sei gefährlich und unübersichtlich, kaum ein Autofahrer hält sich ihr zufolge an das vorgegebene Tempo 30 beziehungsweise an die Rechts-vor-links-Regel.

Das wiederum ist in ihren Augen aber dringend notwendig. Denn Kinder, die zur Grundschule in Fürstätt wollen, müssen die Kirchbachstraße überqueren. „Die Situation ist für uns alle beunruhigend“, sagt die junge Mutter.

„Sicherheit der
Kinder hat Vorfahrt“

Aus diesem Grund hat sie eine Online-Petition gestartet, in der sie die Stadt Rosenheim auffordert, einen Zebrastreifen an der Kirchbachstraße, Ecke Salurner Straße zu errichten. Bisher haben 339 Menschen – Stand Montag – unterschrieben. Etliche davon haben auch einen Kommentar hinterlassen. „Die wenigsten Autofahrer dort nehmen Rücksicht auf die Kinder“, schreibt Nicole Hummel. „Die Sicherheit der Kinder hat Vorfahrt“, ergänzt Manuel Praisler. Und Bernhard Weißenbacher fügt hinzu: „Ich finde es unmöglich, dass man in einer eh schon vermeintlich verkehrsberuhigten Straße so durchrasen kann. Da muss etwas unternommen werden.“

Stadt von Idee
nicht überzeugt

Dass die Situation an der Kirchbachstraße unübersichtlich ist, weiß auch die Stadt Rosenheim. Das bestätigt Christian Baab, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim auf OVB-Anfrage. Trotzdem ist er von der Idee, an dieser Stelle einen Zebrastreifen zu errichten, nicht überzeugt. „In den Augen der Stadt Rosenheim ist das nicht die beste Lösung“, sagt er. So spiegele ein Zebrastreifen den Kindern „falsche Sicherheit“ vor. „Wir werden uns Gedanken darüber machen, wie die Situation entschärft werden könnte“, sagt Baab. Eine sofortige Verbesserung für die Situation könnte herbeigeführt werden, wenn sich innerhalb der Elternschaft Schulweghelfer finden liessen.

„Wenn ich Schulweghelfer hätte, würde ich sie dort auch hinstellen“, sagt Stephanie Färber. Seit drei Jahren kümmert sie sich darum, dass die Kinder sicher zur Schule kommen. Sie stellt Einsatzpläne zusammen, rekrutiert neue Eltern und steht selbst mehrere Tage in der Woche auf der Straße. „Viele von uns sind berufstätig“, sagt Färber. So sei ihr Team sowohl für die Äußere Münchener Straße als auch die Kirchbachstraße zuständig. Doch um an beiden Orten gleichzeitig zu sein, fehlt ihr das Personal. Aus diesem Grund fällt die Entscheidung oft auf die Äußere Münchener Straße – die in den Augen vieler Eltern noch mehr Gefahrenpotenzial birgt.

Risiko von Unfällen
soll reduziert werden

Auch Annetta Kaupp ist seit diesem Jahr als Schulweghelferin tätig und weiß, wie schwer es ist, Beruf und Ehrenamt miteinander zu vereinen. Aus diesem Grund brauche es eine andere Lösung. „Die Einrichtung von Zebrastreifen würde dazu beitragen, das Risiko von Verkehrsunfällen in unserem Bereich erheblich zu reduzieren“, ist die Rosenheimerin überzeugt. Sie hofft, dass in den kommenden Tagen noch weitere Unterschriften zusammenkommen – und sich die Verwaltung Gedanken darüber macht, wie die Situation an der Kirchbachstraße sicherer gemacht werden kann.

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